E-Reader als Literatur-Ticker

Mal laut gedacht:

Ich finde es gut, dass wir bald E-Reader mit größeren Displays wie den Kindle DX bekommen. Solche Geräten werden die Stärke haben, den digitalen Content in all seiner Pracht und Größe darstellen zu können. Hier würde ich mir konsequenterweise natürlich wünschen, dass die E-Books dann mehr sind als nur 1:1-Kopien der gedruckten Werke.

E-Reader als Literatur-Ticker

Andererseits denke ich, dass es auch im Bereich des entgegengesetzten Extrems sinnvolle Alternativen geben könnte. Denn im Grunde orientieren sich die heutigen E-Reader noch immer stark am traditionellen Buch. Dieses besteht aus Papier und daher muss der auf dem Papier abgedruckte Text zwangsläufig an einer bestimmten Stelle umgebrochen werden. So ergibt sich ein Schriftbild, welchem der Leser mit seinem Auge folgt.

Mit digitalen Geräten unterliegen wir aber weniger Zwängen. Warum nehmen wir also nicht bspw. den Text eines Romans, der i.d.R. durch keinerlei Abbildungen o.ä. unterbrochen wird, und lassen ihn ähnlich wie bei einem Nachrichtenticker über den Bildschirm fließen? Das Auge könnte dadurch auf einem Punkt ruhen und nur der Text bewegte sich fort. Zudem könnte man auf diese Weise auch lange Texte auf sehr kleinen Bildschirmen lesen. Die Geschwindigkeit des Textflusses ließe sich ja durch den Leser individuell anpassen. Zudem müsste das Schriftbild und der Textfluss sehr schonend für das Auge sein. Dann aber könnte so ein Literatur-Ticker ein durchaus angenehmes Lese-Erlebnis ergeben.

Für diese Art des Lesens könnte man extra Geräte in der Größe eines kleinen MP3-Spielers anfertigen, die sehr preisgünstig und robust sein müssten. Man könnte aber auch einfach das Handy dafür nutzen. Natürlich bedürfte es eines entsprechenden augenschonenden Displays, doch die ersten Hybride zwischen E-Ink-Technologie und klassischen Bildschirmen werden ja schon zur Marktreife gebracht.

Wie gesagt, das ist nur laut gedacht. Im Zweifel gibt es Derartiges auch schon. Unabhängig von dieser konkreten Idee finde ich es nur wichtig, dass wir versuchen, uns gedanklich von der bisherigen Buchform zu lösen, um auf neue Lösungen für die Rezeption von Texten zu stoßen.

Bild: bgilliard

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