Books on Demand: Beispiel für Social Media Newsroom im Verlagsbereich

Im Rahmen meines Vortrages auf der AKEP-Jahrestagung 2009 des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und bei manch anderer Gelegenheit habe ich darauf hingewiesen, dass das Social Web enorme Chancen für den Erfolg von Verlagen bietet und dass es auch recht schlichte Maßnahmen gibt, die für viele Verlage schon einen Fortschritt darstellen würden: Warum nicht Werbetrailer, für die eine hohe Reichweite angestrebt wird, auf YouTube einstellen oder ggf. sogar über TubeMogul oder ähnliche Tools auf alle relevanten Video-Plattformen transportieren? Warum nicht das Verlagsprogramm, für das eine hohe Reichweite angestrebt wird, auf Slideshare und/oder Scribd einstellen? Warum nicht Pressefotos, für die …

Nun bin ich auf den Newsroom des Verlages Books on Demand gestoßen, der mir recht gut gefällt. Dort wurde vieles von dem oben Angesprochenen umgesetzt. Mir fällt spontan keine Buchverlags-Website ein, die das Thema Social Media so umfassend abbildet:

http://bod-newsroom.com/

 

Allerdings: Den YouTube-Kanal von BoD gibt es seit Februar 2009. Bei Scribd wurde bisher erst ein Dokument hochgeladen und dies im Juli. Der Picasa-Account wird ebenfalls erst seit Juli mit Inhalten bestückt. Bei Delicious findet sich aktuell gerade mal ein Bookmark. Der Twitter- und Facebook-Account sind erst einen Tag alt. Zudem ist das Xing-Profil der aus gutem Grund prominent platzierten Pressesprecherin Friederike Nielsen nicht einsehbar, ohne bei Xing eingeloggt zu sein.

Es ist also Manches noch recht frisch. Umso mehr hat man das Gefühl, dass das Team gesamthaft nach einem konkreten Plan vorgeht und nicht nur hier und dort vereinzelt rumexperimentiert. Die Experimente liefen sicherlich zum größten Teil im Vorfeld unter Ausschluss der Öffentlichkeit ab (aber nicht komplett). Das scheint mir auch ein sinnvolles Vorgehen zu sein. Denn dadurch besteht eher die Chance, von Beginn an einen guten Eindruck im Social Web zu hinterlassen. Und der erste Eindruck ist ja bekanntlich der wichtigste.

Dennoch stellt sich natürlich die Frage, wie “social” der Newsroom am Ende sein wird. So fällt beispielsweise gleich auf, dass die Nachrichten im Bereich “News&Press” und auch die zu den “BoDEvents” nicht kommentiert werden können. Wie dialogorientiert BoD die Plattformen Twitter, Facebook & Co. zu nutzen gedenkt, wird sich zeigen. Dass nicht alles, wo “Social Media” drauf steht, am Ende auch Interaktion auf Augenhöhe bedeuten muss, hat ja jüngst das Beispiel Vodafone verdeutlicht. Wer wissen möchte, wie andere Unternehmen sich den Herausforderungen des Internets stellen, der findet beim PR Blogger 21 weitere Beispiele für Social Media Newsrooms.

Update:
Hier ein Beispiel für eine Art Newsroom eines Autors:
Pressezentrum für den Rügen-Krimi “Aktion Störtebeker”

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