Wie viel Geld verlieren Unternehmen durch Menschen, die sich unterhalten und nicht auf Werbeplakate schauen?

Die Nutzung der Sprache sagt ja viel über das Denken aus. Daher stören mich immer Titel von Beiträgen, wie dieser bei t3n, in dem es um Werbeblocker als zunehmendes Problem für die Betreiber von anzeigenfinanzierten Websites geht:

Wie viel Geld verlieren Unternehmen durch Menschen, die sich unterhalten und nicht auf Werbeplakate schauen?

Wie viel Geld verlieren Webmaster durch Adblocker? Hier neue Zahlen & Fakten

So könnte man auch fragen, wie viel Geld Unternehmen durch Werbeverbots-Briefkastenaufkleber verlieren? Oder wie viel Geld Unternehmen durch E-Mail-Spam-Filter verlieren? Oder wie viel Geld Unternehmen dadurch verlieren, dass die Leute sich auf der Straße unterhalten und nicht auf die Werbeplakate schauen? …

Mal abgesehen von der Frage, ob die Unternehmen wirklich Geld verlieren oder ob sie es vielfach nicht eher nie besessen haben: Verlieren die Website-Betreiber wirklich Geld durch Adblocker? Verlieren sie es nicht eher durch ungeeignete Werbung? Sollte man es dann nicht auch so nennen, wie es ist?

Ich fände Letzteres wünschenswert, weil wir ständig erleben, dass die Sprache auch das Denken beeinflusst. Gerade Medienunternehmen argumentieren gern auf ähnliche Weise und leiten dann Ansprüche aus der Argumentation ab – Stichwort Leistungsschutzrecht

Entsprechend ließe sich weiter fragen: Verlieren Medienunternehmen wirklich Geld durch Piraterie oder nicht eher durch anachronistische Geschäftsmodelle?

Und so weiter und so fort …

 

UPDATE:

Es gibt interessante Standpunkte hier in den Kommentaren und von Marcel Weiß, Felix Schwenzel, Martin Weigert, DavidBLN, André Vatter, Perun

 

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