Gerichtsurteile werden von der öffentlichen Meinung beeinflusst – sagen Richter und Staatsanwälte

Jeder weiß, dass die Verfügung über Aufmerksamkeitspotenzial Macht bedeuten kann. Nicht umsonst haben Journalisten und Zeitungsbesitzer stets eine besondere Stellung in der Gesellschaft genossen. Wer also Aufmerksamkeit mobilisieren kann, kann damit auch das Verhalten bestimmter Leute beeinflussen. Vorstellbar ist auch für jeden, dass dieser Einfluss selbst in die sensibelsten Bereiche unseres Zusammenlebens wie die Rechtsprechung hineinreicht. Dass aber sogar Richter und Staatsanwälte in einer Online-Befragung von Prof. Dr. Hans Mathias Kepplinger und Thomas Zerback (Publizistik 2009, S. 216-239) in nicht geringer Zahl offen zugeben, dass dem so ist, finde ich dennoch beachtlich: Der Einfluss der Medien auf Richter und Staatsanwälte

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Zwar ließe sich aufgrund der vorliegenden Befunde nicht schließen, dass Medienberichterstattung die Wahrheitsfindung in Strafprozessen behindere. Doch bestünden Zweifel an der inneren Unabhängigkeit von Richtern und Staatsanwälten gegenüber medialer Berichterstattung, was die Höhe des Strafmaßes betrifft:

 

Gestoßen bin ich auf die Umfrage in dieser NDR-Doku über die Berichterstattung rund um den Fall Kachelmann, die interessante Einblicke in unsere Medienlandschaft gewährt: 45 Min – Der Kachelmann-Komplex

Es geht in der Dokumentation nicht um die Klärung der Schuldfrage, sondern um all das, was schon vor diesem Prozess passiert ist und was grundsätzliche Fragen provoziert.

Gerichtsurteile werden von der öffentlichen Meinung beeinflusst - sagen Richter und Staatsanwälte

via: Turi2

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