Wenn deutsche Schriftsteller über die Zukunft des Papier-Buches philosophieren

Auf boersenblatt.net findet sich ein Bericht zu einer Diskussion im Berliner Literaturhaus über die “Die Zukunft der Bücher”. Teilgenommen hat u.a. der Schriftsteller Thomas Lehr, welcher auf die Frage, ob “die gigantische digitale ‘backlist der Menschheit’ nicht die Zukunft des gedruckten Buches” gefährde, Folgendes antwortete:

Zu überlegen sei, welche Sparten des Schrifttums betroffen seien und welche nicht: So würden wissenschaftliche Zeitschriftenaufsätze zum e-journal, während sich die technologische Überlegenheit des Papierbuches zum Beispiel im wissenschaftlichen Standardwerk manifestiere.

Ohne Worte …

Interessant sind auch die weiteren Statements im Beitrag. Ich finde solche Diskussionen witzig, weil sie fast immer vom Status quo der Technikentwicklung ausgehen und diesen dann in die Zukunft verlängern. Zudem wird meist eh nur die aktuelle Mehrheitsmeinung wiedergegeben, mit der man sich nicht angreifbar macht, aber auch nicht zu rückständig wirkt. Diese Mehrheitsmeinung sah vor ein paar Jahren natürlich noch so aus, dass man die heutigen Floskeln nicht hätte äußern dürfen. Derzeit ist es jedenfalls so, dass fast alle feststellen, dass die leichte Unterhaltungsliteratur “selbstverständlich” ins Digitale abwandere, aber “das gute Buch” selbstverständlich nicht. In ein paar Jahren wird das natürlich anders aussehen und argumentiert werden. Immer schön der aktuellen Technik- und Käufer-Entwicklung folgend.

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