Mike Shatzkin: DRM soll nicht Piraterie verhindern, sondern “casual sharing”

Mike Shatzkin: DRM soll nicht Piraterie verhindern, sondern "casual sharing"

DRM-Diskussionen werden ja häufig schwarz-weiß-artig geführt. Mike Shatzkin betrachtet das Thema etwas differenzierter: DRM may not prevent piracy, but it might still protect sales

Er unterscheidet zwischen Piraterie und “casual sharing”. Piraterie sei die Zugänglichmachung eines geschützten (Buch-)Inhaltes für jeden, also auch für Fremde. “Casual sharing” sei der Austausch von Inhalten zwischen Bekannten über E-Mail oder andere Kanäle, wie es Leute tagtäglich vollführen, wenn sie auf Interessantes stoßen. Es sei bekannt, dass Piraterie durch DRM nicht verhindert werden könne. Für das Raubkopieren brauche es ja nicht einmal ein E-Book, weil man auch das gedruckte Werk einscannen kann. Durch DRM könne aber sehr wohl, so Shatzkin, das “casual sharing” verhindert/eingedämmt werden. Und genau dieses “casual sharing” würde, wenn es frei möglich wäre, den Buch-Verkauf sehr empfindlich und wesentlich stärker schwächen als die Piraterie – insgesondere im Bereich der Bestseller, von denen die Verlage ja hauptsächlich lebten. Daher könne man den Einsatz von DRM als rational begründet und auch gerechtfertigt ansehen – obwohl er Piraterie niemals wird verhindern können. Denn die Verhinderung von Piraterie sei gar nicht das Ziel, sondern die Verhinderung von “casual sharing”. Daher sei es auch unerheblich, ob Piraterie die Buchverkäufe ggf. sogar erhöhen könnte, was nicht unwahrscheinlich sei. Das freie Ermöglichen von “casual sharing” jedoch würde viele Verlage ihrer Existenzgrundlage berauben, weshalb man von den Unternehmen ein solches Vorgehen nicht erwarten könne.

Fazit: Piraterie ist gar nicht das Thema, weshalb man die DRM-Diskussionen nicht immer darauf fokussieren sollte:

But it drives me a bit nuts when people attribute the belief that DRM protects against piracy to everybody who accepts the sense of using it.

Shatzkin hat auch etwas Marktforschung betrieben zum Thema: What the powers-that-be think about DRM, and an explanation of the cloud

It is either disingenuous or unsophisticated (or both) to use “it does nothing to deter piracy” as an argument against DRM. Most of the people supporting the use of DRM know that and agree with you. The news is “dog bites man”. You might as well try to persuade the other side by proving that DRM doesn’t cure cancer. We agree on that as well.

Im Rahmen seiner Befragung von Entscheidern in großen US-Verlagshäusern wurde auf das Potenzial der Cloud hingewiesen: Eine cloud-basierte Buchwelt könnte das klassische DRM-Problem lösen

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