Nicolas Semak: Ich bin Mitgründer des Podcastlabels Viertausendhertz

Diese Fragen stellen wir interessanten Leuten, die sich beruflich oder privat in besonderer Weise mit dem Thema Audio beschäftigen. Dadurch entstehen Beiträge, die Aufmerksamkeit auf die Menschen hinter den Mikros lenken und die zudem unserem Anliegen folgen, echte Podcast- und andere Audio-Perlen zu empfehlen.

Wer sind Sie und was machen Sie?

Nicolas Semak

Nicolas Semak: Ich bin Mitgründer des Podcastlabels ViertausendhertzMein Name ist Nicolas Semak und ich bin Mitgründer des Podcastlabels Viertausendhertz aus Berlin. Wir produzieren mehrere Podcastreihen. Von Interviews über Reportagen und Serien – wir sind nicht auf ein einzelnes Genre festgelegt.

Was sind für Sie gute Podcasts und was mögen Sie daran?

Als spezielle Form des abonnierbaren Audios sind Podcasts aus meiner Sicht besonders gut dazu geeignet, eine regelmäßige Verbindung zur Hörerschaft aufzubauen. Einmal abonniert, erhält die Hörer*in automatisch die neuesten Folgen. Dieses erstmal technische Prinzip sollte inhaltlich derart berücksichtigt werden, dass das Format zu einem regelmäßigen Begleiter im Alltag werden kann. Besonders serielle, Orientierung und Information bietende und unterhaltend-begleitende Formate sind somit die bisher erfolgreichsten in der sehr bunten Landschaft.

Ich persönlich unterscheide in meiner Podcast-Leidenschaft zwischen derart begleitenden Formaten, die eine klare Alltagsfunktion erfüllen, und Produktionen, die mich ästhetisch und gestalterisch so beeindrucken, dass sie mich nachhaltig auf verschiedenen Ebenen beschäftigen. Vielleicht ist hier ein Vergleich mit TV-Formaten und ambitionierteren Spiel-/Dokumentarfilmen oder im Radiobereich zwischen Tagesprogramm und Feature passend.

Wann und wo hören Sie Podcasts (am liebsten)?

Das hängt vom Format ab, aber mein üblicher Podcastkonsum findet während alltäglicher Erledigungen statt. Eine wenige Formate höre ich nicht nebenher, sondern konzentrierter.

Haben Sie einen eigenen Podcast und wenn ja, worum geht’s?

Im Rahmen unseres Podcastlabels produziere ich verschiedene Podcasts. Mein erfolgreichster ist sicherlich das eher klassische Interviewformat »Elementarfragen«, in dem ich mit Menschen spreche, die mich auf verschiedenste Weise beeindrucken, faszinieren oder irritieren. Vom ehemaligen RAF-Terroristen, über den weltbekannten Pianisten bis zur Seenotretterin waren bisher sehr unterschiedliche Menschen zu Gast.

Nicolas Semak: Ich bin Mitgründer des Podcastlabels Viertausendhertz

Welche Technik und Tools nutzen Sie zum Hören und/oder Produzieren von Podcasts?

Bei Viertausendhertz verwenden wir eine ganze Reihe an unterschiedlicher Hard- und Software zur Produktion unserer Podcasts. Als Schnittsoftware verwenden wir momentan Adobe Audition, Avid Pro Tools und Hindenburg Journalist Pro und ziemliche viele kleine nützliche Tools wie Loopback, Audio Hijack, Fission etc. – Wir verwenden sowohl Mikrofone von Neumann, Beyerdynamic als auch von Rode und Shure – je nach Einsatzweck (Studiotalk, Einsprechen in der Kabine, Vor-Ort Reportage). Ich höre meine Podcasts primär auf dem iPhone mit der App Castro und unterschiedlichen Kopfhörern.

Welcher Podcast hat Sie besonders bewegt?

Hier empfehle ich zuerst keinen expliziten Podcast, sondern ein Radio / Audiofeature von Michael Lissek mit dem Titel »Zeit ist Frist«. Außerdem würde ich die Reihen / Podcasts »Neuland« von meiner Kollegin Dörte Fiedler und die erste Staffel von »Therapieland« von DLF Kultur (Pia Rauschenbach, Jana Wuttke, Emily Ulbricht u.a.) empfehlen. Man kann also schon erkennen, dass ich die Distributionsform Podcast zwar toll finde, aber eigentlich viel mehr an Audio an sich interessiert bin.

Nicolas Semak: Ich bin Mitgründer des Podcastlabels Viertausendhertz

Welcher Podcast hat Sie zum Staunen oder Lachen gebracht?

In letzter Zeit lache ich öfter mal beim Hören von »future ltd.«, dem Science-Fiction-Podcast von Max von Malotki und Jochen Dreier. Schönes Rumgerede zum Nebenbeihören.

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Welcher Podcast ist schwer anzuhören, aber wichtig?

Hier fällt mir in der Kombination eigentlich nichts ein, aber ich will nur mal anmerken, dass ich die Zuschreibung der »Wichtigkeit« eines journalistischen Medienerzeugnisses heute oft sowohl als angestrengt als auch inflationär empfinde. Und daher schlicht nervig. Daher hier keine Empfehlung.

Wo finden wir Sie im Internet?

Unter viertausendhertz.de und twitter.com/nsemak.

 

Foto (c) Julia Zimmerman

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