Stefanie Leo: Vernetzung von Buecherkinder.de mit dem Social Web

Stefanie Leo: Vernetzung von Buecherkinder.de mit dem Social WebBeschreibung des Akteurs

Mein Name ist Stefanie Leo und ich habe drei Virenschleudern im Alter von 8, 10 und 12 Jahren zu Hause. Sie waren es, die mich unheilbar mit dem Virus Kinderbuch infizierten. So entstand 2002 die Website www.buecherkinder.de, die ich damals noch eigenhändig per HTML programmierte, ein Überbleibsel meines “vorherigen” Lebens, in dem ich einmal Schriftsetzerin und zuletzt für die Betreuung der Firmen-Website zuständig war.

Auf Buecherkinder.de machte ich zunächst Einträge zu empfehlenswerten Bilderbüchern. Etwa ein Jahre später kamen Kinder- und Jugendbücher hinzu, die ich von der Zielgruppe selbst bewerten ließ. Mittlerweile besteht die Kinder-Redaktion aus rund 30 jungen Mitarbeitern im Alter zwischen 8 und 20 Jahren, die Datenbank aus etwa 3.500 Büchern. Seit 2005 bin ich zudem Mitglied im Börsenverein und biete Kinderbuch-Ausstellung in den Kitas der Umgebung an.

Beschreibung der Marketing-Maßnahme

Was nützt die schönste Website, wenn sie nicht gefunden wird? Google ist das Zauberwort und Google liebt das Social Web. Um meine gute Positionierung mit Kinderbuch relevanten Suchbegriffen zu stärken, meldete ich mich auf Drängen meines Mannes – ich selbst wollte mir keine weitere Plattform “ans Bein binden” – im November 2009 bei Twitter an. Doch erst das Lovelybooks-Event ”Social Web: Der direkte Kontakt zum Leser“ Anfang Februar 2010 brachte meinen SW-Stein ins Rollen. Es entstanden mein Privat-Profil sowie zwei Seiten: Buecherkinder und Ich mach was mit Kinder-Büchern. Erstere dient hauptsächlich dazu, auf neue Bücher und Rezensionen meiner Website aufmerksam zu machen, letztere – und von mir besonders geliebt – wendet sich an alle Kinderbuchbegeisterte, egal ob (Vor)Leser, Autor, Illustrator, Buchhändler oder Verleger (und natürlich das weibliche Pendant dazu!), will informieren und unterhalten.

Warum war die Maßnahme aus Ihrer Sicht erfolgreich?

Die Maßnahme war und ist ein Erfolg. Zum einen ist die Website in den Suchergebnissen bei Google meist auf den ersten Rängen zu finden. Zum anderen beschert mir das Social Web viele zusätzliche Zugriffe. Zwar liegt Google als “Zulieferer” für Besucher noch auf Platz 1, jedoch mittlerweile dicht gefolgt von Facebook und Twitter.

Nicht zu unterschätzen ist jedoch der nicht messbare Hinzugewinn an Kontakten und Wissen. Es entstand ein lebhafter und mittlerweile persönlicher Kontakt zu vielen Buchmenschen und weiteren Virenschleuderern. Wissen wird geteilt und nicht für sich behalten, die Branche rückt zusammen. Wen wundert es da noch, dass ich mein hinzugewonnenes SW-Wissen erst vor kurzem in einem Seminar an rund 50 Buchhändler weitergeben durfte. Einige von ihnen sind nun schon mit eigenen Seiten auf Facebook vertreten und werden in einer eigens dafür gegründeten Gruppe weiter von mir “betreut”.

Können Sie Zahlen nennen?

Für das Social Web benötigt man Zeit, anfangs mehr, um sich zurecht zu finden. Später schaffen es disziplinierte Anwender sicherlich, die Zeit in den sozialen Netzwerken auf eine halbe Stunde pro Tag zu begrenzen. Ich schaffe das nicht, allerdings ist der Übergang zwischen beruflichem und privatem Social Web mittlerweile nahezu fließend. 90 Minuten pro Tag verbringe ich aber sicherlich bei Twitter, Facebook und Co.

Wie drückt sich das nun in Zahlen aus? 2010 war ein gutes Jahr. Ich konnte meine Besucherzahlen um 1/3 auf rund 130.000 erhöhen. 2004 habe ich mit der Analyse der Website begonnen, damals waren es noch keine 30.000 Besucher im Jahr.

Bei Twitter ist die 1.000-Follower-Grenze bald geknackt, bei Facebook haben schon über 1.200 Personen ein “Gefällt mir” für “Ich mach was mit Kinder-Büchern” geklickt, bei “Buecherkinder” sind es bald 400.

Ausblick: Wie ging’s/geht’s weiter?

Die Dynamik, die das Social Web mit sich bringt, ist für mich oftmals selbst überraschend. Wer hätte vor einem Jahr bei meinen ersten Gehversuchen im Social Web gedacht, dass ich mich heute beim Virenschleuderpreis bewerben würde. Wer weiß schon, was in einem Jahr ist? Pläne für 2011? Ich mache weiter, na klar, und hoffe, keine zusätzlichen Plattformen erobern zu müssen, damit noch genügend Zeit für gute Bücher bleibt!

Kontakt:

Stefanie Leo

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