Der StrassenWEIHNACHTSWUNSCH in Hamburg

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Beschreibung des Unternehmens/Akteurs

StrassenBLUES fördert die StrassenTALENTE von (ehemaligen) Obdachlosen. Wir suchen Menschen auf der Straße, die ein Talent haben, wie Singen, Dichten oder Fotografieren. Anschließend verwirklichen und verkaufen wir gemeinsam mit dem Obdachlosen beispielsweise einen Musiksong, veröffentlichen Gedichte oder Fotogeschichten. Obdachlose erhalten durch ihre kreative Arbeit neben einem Einkommen wieder eine Wertschätzung, die ihnen Mut machen soll – und das kann der erste Schritt zurück in die Gesellschaft sein.

Darüber hinaus geben wir Straßenkindern und erwachsenen Obdachlosen durch authentische Interviews eine StrassenSTIMME, erfüllen ihre StrassenWÜNSCHE und sammeln weltweit gute StrassenIDEEN und Lösungsansätze für Obdachlosigkeit. Gemeinsam mit engagierten Ehrenamtlichen – den StrassenHELDEN – unterstützen wir damit deutschlandweit Obdachlose und Wohnungslose.

Wir erreichen die Menschen mit emotionalen, bewegenden Geschichten in Text, Audio, Foto und Bewegtbild und wollen damit ein Bewusstsein über das Leben auf der Straße schaffen. Wir sind Storyteller, die mit Sozialarbeitern zusammenarbeiten. Im besten Fall sehen und begegnen Bürger Obdachlosen und Wohnungslosen durch unser Engagement anders – und helfen gemeinsam aktiv diesen Menschen.

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Beschreibung der Idee

Adventszeit 2015. Alle Menschen in Hamburg rennen durch die Innenstadt, um ihre Geschenke für ihre Liebsten zu kaufen. Wir wollten wissen, welche Weihnachtswünsche Obdachlose haben. Also haben wir in unserer Aktion StrassenWEIHNACHTSWUNSCH fünf Hamburger Obdachlose gefragt, was sie sich zu Weihnachten wünschen. In dem rund zwei Minuten langen Video kommen die Menschen auf der Straße zu Wort. „Wir wünschen uns zu Weihnachten auf der Straße praktische Geschichten“, erzählt Rolf (70) mit seiner Hündin neben sich. „Wir kämpfen ja mehr gegen die Nässe. Und Nässe ist Mist.“ Wünsche sind unter anderem eine Wolldecke für den Hund, eine Reisetasche oder eine Winterjacke. Auch Benjamin (39) aus Ungarn hat einen sehr konkreten Wunsch: einen Job als Koch, Bauarbeiter oder Mechaniker.

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Allerdings wollten wir nicht nur die Wünsche dieser Menschen zeigen, sondern auch aktiv zur Hilfe aufrufen. Innerhalb von zehn Tagen haben wir annähernd 2.500 E-Mails mit Spenden erhalten: Sachspenden, Geldspenden und sogar Zeitspenden. Unser Video wurde alleine auf unserem Vimeo-Account mehr als 120.000 Mal in dieser Zeit abgerufen. Zudem hatten wir plötzlich 2.000 Facebook-Follower.

Aufgrund dieser unglaublichen Resonanz haben wir innerhalb von sieben Tagen am 13.12.2015 das reale Event StrassenWEIHNACHTSWUNSCH mit etwa 300 Obdachlosen und Hamburger Bürgern in der Rathauspassage organisiert. Dabei konnten Bürger zuvor 100 obdachlosen Menschen direkte Geschenke schenken und persönlich vor Ort überreichen. Wir haben zuvor Hamburger Obdachloseneinrichtungen gebeten, dass sie ihre Gäste fragen, was sie sich zu Weihnachten wünschen. Diese Wunschlisten haben wir online gestellt und Hamburger Bürger, die uns per E-Mail geschrieben haben und spenden wollten, konnten sich in diese Listen eintragen. Zudem unterstützte uns PENNY mit Einkaufsgutscheinen im Wert von 10.000 Euro, die wir an die Obdachlosen an dem Nachmittag bei Kaffee und Kuchen überreichten. Die Menschen von der Straße hatten Tränen in den Augen, als sie vor allem die persönlichen Geschenke überreicht bekamen.

Inwiefern war die Idee neuartig?

Ich kenne keine neue Aktion für Obdachlose vergangene Weihnachten, die in Deutschland so einen Spendensturm erfahren durfte und es dann tatsächlich innerhalb einer Woche in ein reales Event mündete. Die direkten, persönlichen Geschenke der Bürger für die Obdachlosen waren für alle ein besonderer Moment, den sie so vorher noch nicht erlebt haben.

War die Idee unter Marketingtreibenden ansteckend oder vielleicht sogar stilprägend?

Durch die enorme Medienreaktionen haben einige Vereine und Initiativen bei uns angefragt, ob wir sie medial unterstützen könnten. Exakt die gleiche Aktion hat keiner wiederholt, da ja Weihnachten 2016 erst noch kommt.

Ausblick

Durch den StrassenWEIHNACHTSWUNSCH bekamen wir enormen Auftrieb. Wir haben Freiwilligen-Treffen organisiert und sind nun kurz davor, ein gemeinnütziger Verein zu werden. Wir wurden bis Juni 2016 über ein Jahr vom Paritätischen Wohlfahrtsverband Hamburg unterstützt, die studentische Unternehmensberatung 180 Degrees Consulting hat uns über die Weihnachtszeit von November 2015 bis Februar 2016 viele Ideen bezüglich der Aktion mitgegeben und derzeit haben wir ein Stipendiat beim Social Impact Lab Hamburg. Durch die Aktion haben wir nicht nur viele Spendenwillige für StrassenBLUES gewinnen können, sondern auch rund 20 Ehrenamtliche in Hamburg und es gibt weitere etwa 80 deutschlandweit, die sich durch die Aktion StrassenWEIHNACHTSWUNSCH bei StrassenBLUES in Zukunft einbringen möchten.

Wer reicht den Vorschlag ein?

Nikolas Migut (Gründer StrassenBLUES)

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