sumMed 2023 – Die Konferenz für eine gesunde und gerechte Arbeit in der Medizin
7. Juni 2023 bis 9. Juni 2023
In einer Befragung von Medscape zwischen Juni und August 2020 unter 1.130 Ärzt:innen gab etwa jede bzw. jeder Zweite an, mit psychischen Problemen zu kämpfen. 55 Prozent sagten, sie haben Burn-out-Symptome, depressive Verstimmungen oder sogar beides.
47 Prozent gaben an, dass sie weniger motiviert bei der Arbeit oder geduldig im Umgang mit Patientinnen und Patienten sind. Fast jeder Fünfte erwähnt dies sogar vor den Patientinnen und Patienten. Als Ursache wurden von fast der Hälfte der Befragten Überstunden und die Verwaltung von Dokumenten der Arbeit genannt. Aber auch fehlender Respekt und Wertschätzung von Verwaltung, Arbeitgeber:innen und Kolleg:innen sowie Angestellten spielen eine große Rolle.
Weiterhin zeigte eine repräsentative Umfrage des Instituts für Generationenforschung mit Studierenden der Medizin, dass jede:r Fünfte das Konzept von Chefärzt:innen nicht mehr zeitgemäß findet. Die Hälfte der Studierenden zwischen 25 und 35 lehnten diese Position für sich sogar kategorisch ab. Studierende möchten im Schnitt 30 Prozent weniger arbeiten, als dies jetzt der Alltag von Mediziner:innen ist.
Für den Bereich Pflege lässt sich dies genauso übertragen. Bei einer Umfrage aus April 2021 der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv und Notfallmedizin gab ein Drittel der befragten Intensivpflegekräfte an, den Beruf in den kommenden zwölf Monaten verlassen zu wollen, mehr als 70 Prozent fühlten sich während der dritten Corona Welle überlastet.
Diese Zahlen bestätigen: Es braucht grundlegende Veränderungen in der medizinischen Arbeitswelt.