Johannes Haupt: Sorgfältige Recherche und eine differenzierte Schreibe sollten selbstverständlich sein

Johannes Haupt: Sorgfältige Recherche und eine differenzierte Schreibe sollten selbstverständlich seinWer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Ich heiße Johannes Haupt und betreibe unter lesen.net die hierzulande meistbesuchte Nachrichtenseite rund um elektronische Bücher (eBooks) und digitale Lesegeräte (E-Reader). Vor ein paar Wochen wurde das tagesaktuelle Nachrichtenangebot nebst statischen Infoseiten um ein Forum (http://www.lesen.net/forum/) ergänzt, ähnliche Erweiterungen sind in Planung.

Bis zum Verkauf im Februar 2009 betrieb ich zwei führende Netbook-Blogs, das hier gesammelte Know How kommt mir aktuell auch im Zusammenhang mit digitaler Literatur zugute. Meinen Lebensunterhalt verdiene ich mit hauptsächlich über Suchmaschinenanzeigen (SEM) beworbenen und via Affiliate Marketing monetarisierten Mikrosites zu verschiedensten Themen(feldern).

Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit?

Kurz gesagt kann ich mich Bernhard Finkbeiner anschließen: Das Internet macht meine Arbeit erst möglich. Wir leben in spannenden Zeiten, wo mancher Blogger eine größere Publizität hat als seine örtliche Lokalzeitung. Reichweite und sich daraus ergebendes Gehör und Einfluss müssen sich dann aber auch in einer entsprechenden journalistischen Qualität der Inhalte ausdrücken, was mir persönlich ein wichtiges Anliegen ist. Ob digital veröffentlicht oder nicht: Sorgfältige Recherche und eine differenzierte Schreibe sollten selbstverständlich sein.

Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Am Ende des Tages stehe ich bei lesen.net vor dem gleichen Problem wie die Objekte meiner Berichterstattung: Auch ein Blog will refinanziert sein, zumal ab einem gewissen Level der Professionalisierung nicht unerhebliche Kostenfaktoren (für Design, Programmierung, freie Journalisten, …) entstehen und nicht zuletzt die eigene Arbeitszeit anzurechnen ist. Die Seite war und ist ein Verlustgeschäft, das über andere Tätigkeitsbereiche (s.o.) querfinanziert wird.

Großformatige Flashlayer oder andere das Besucherlebnis beeinträchtigende Werbung ist keine Option, bei einem Special Interest Angebot wie lesen.net gibt es aber zum Glück eine ganze Reihe spannender und ausprobierenswerter Alternativen. In sofern ist das Projekt hier auch ein stückweit Spielwiese und natürlich digitale Visitenkarte für mich (eine durchschnittliche Landingpage ist wenig Xing-tauglich ;).

Wo finden wir Sie im Internet?

http://www.lesen.net/ (Projekt)
http://www.schreiben.net/ (Twitter, bald mehr)
http://www.haupt.it (Kontaktdaten, bald vielleicht Blog)
https://www.xing.com/profile/Johannes_Haupt

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Diese vier Fragen werden regelmäßig von Leuten aus der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Probleme in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen in Ihrer Bucharbeits-Umgebung bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen.

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