Konstanze Borovansky: Seit ca. zwei Jahren sind mein Mann und ich Eigentümer und Verleger des Braumüller Verlages

Konstanze Borovansky
Konstanze Borovansky

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Ich heiße Konstanze Borovansky und entstamme einer Familie von Buchdruckern und Verlegern. Seit mehr als 10 Jahren arbeite ich für den familieneigenen Braumüller Verlag, seit ca. zwei Jahren sind mein Mann und ich Eigentümer und Verleger desselbigen. Braumüller steht seit jeher für die Programmbereiche Schulbuch und Wissenschaft, seit etwa zwei Jahren haben wir das Programm um Literatur und Sachbuch erweitert. Der Lesethek Verlag widmet sich dem hochwertigen Sachbuch, vorrangig in den Bereichen Kultur, Politik, Genuss und Gesellschaft. Im Literaturbereich wiederum dreht sich alles um das Thema “(Wieder-)Entdeckung“. Hier wollen wir neue, junge AutorInnen ebenso vorstellen, wie arrivierte literarische Persönlichkeiten aus Österreichs Nachbarländern, für die es höchste Zeit ist, auch im deutschsprachigen Raum “anzukommen”. Meine persönliche Leidenschaft im Buchbereich sind Kochbücher.

Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit?

Die Digitalisierung ist Segen und Fluch zugleich. Einerseits ist man froh, alle Informationen schneller und kostengünstiger zu bekommen, andrerseits kann man auch viel Zeit in den Weiten des Internet verlieren, wenn man nicht ganz genau weiß, was man sucht.

Ein praktisches Beispiel für den Segen und den Fluch der Digitalisierung ist die Ungeduld. Hat man früher einen Brief geschickt und damit gerechnet, dass man frühestens zwei Wochen später eine Antwort bekommt, so ist man heutzutage schon angefressen, wenn man nicht am gleichen Tag oder allerhöchstens am nächsten Tag eine Antwort auf sein Mail bekommt.

Gleichzeitig stehe ich immer wieder vor dem Problem des Speicherns: Verlasse ich mich auf den Server, auf die Sicherung, die irgendwo im Hintergrund läuft oder gehe ich auf Nummer sicher und drucke mir die Informationen doch noch auf Papier aus?

Im Bereich Schulbuch ist es wichtig, immer aktuell zu sein: ein einfaches Schulbuch reicht nicht, man muss auch CD’s, DVD’s oder sonstige Online-Ergänzungen bieten, um vorne mit dabei zu sein. Die Wissenschaft wird durch das Internet noch schneller, aktueller, leichter abrufbar, was die Arbeit eines Wissenschaftsverlages nicht unbedingt leichter macht.

Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Für spannende und aktuelle Themen die passenden Autorinnen und Autoren zu finden.

Wo finden wir Sie im Internet?

www.braumueller.at oder www.lesethek.at

Bildquelle: Konstanze Borovansky
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Diese vier Fragen werden regelmäßig von Leuten aus der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Probleme in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen in Ihrer Bucharbeits-Umgebung bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen.

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