Nina Reddemann: Ich bin bei Hanser unter anderem für den Bereich Social Media zuständig

Nina Reddemann
Nina Reddemann

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Online meistens ninare und offline Nina Reddemann. Die Grenze zwischen online und offline ist allerdings fließend. Ich bin bei Hanser unter anderem für den Bereich Social Media zuständig und als ich dort vor drei Jahren angefangen habe, habe ich in meine Onlineprofile geschrieben: “Ich erfreue mich an den schönen Büchern, die noch schwarz auf weiß gedruckt in den Regalen stehen und bringe die Menschen im Internet dazu, die Begeisterung für das gedruckte Wort nicht zu verlieren.” Im weitesten Sinne stimmt das immer noch. Heute muss ich es auf E-Books und Apps erweitern.

Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit?

Die digitalen Medien sind mein Beruf, vielleicht auch Berufung. Es macht so wahnsinnig viel Spaß, die Entwicklungen in diesem Bereich zu beobachten, sich auszutauschen und zu gestalten. Das Internet hat unsere Kommunikation und unsere Vernetzung verändert. Die Welt ist ein bisschen kleiner geworden. Sicher nicht in allen Bereichen einfacher, wir stehen vor vielen neuen Herausforderungen. Die Buchbranche fragt sich, wie die Zukunft des Buches aussieht. “Schwarz und weiß. Auf Papier, mit Fadenbindung und Lesebändchen!” war die Antwort, die ich vor kurzem auf Facebook bekommen habe.

Die Leserinnen und Leser werden in Zukunft entscheiden, wie sie etwas lesen wollen, ob auf dem guten, schönen, alten Papier, auf ihrem E-Book-Reader, auf ihrem iPhone oder dem iPad. Wir sollten ihnen die Möglichkeit der Wahl geben und wir müssen lernen, sie zu fragen und ihnen zuzuhören.

Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Der Gedanke, Bücher eins zu eins ins Netz, aufs iPhone o.ä. zu übertragen. Das kann nicht funktionieren. Die wirkliche Lösung von uns hat wohl noch niemand gefunden, aber es gibt schöne Ansätze. Das Video zu “Alice im Wunderland” auf dem iPad ist so eins.

Für das gute alte Buch ohne Strom müssen wir uns in Zukunft noch stärker Gedanken machen, wie wir es an die Leser heranbringen. Das Standardrepertoire muss zeitgemäß erweitert und angepasst werden, ohne dabei den Blick für das Buch zu verlieren, ob haptisch oder digital. Ich lese ein Buch und überlege mir, wo kann ich es im Netz unterbringen, was kann ich dem Leser an Zusatzmaterial liefern? Ein Interview mit dem Autor, das sich jeder zu jeder Zeit im Internet angucken kann, eine Facebook-Fanseite für den Autor, wo jeder Leser aktuelle Informationen bekommen kann, wenn ein neues Buch herauskommt und so weiter. Den Ideen sind keine Grenzen gesetzt.

Wo finden wir Sie im Internet?

http://www.ninare.de
http://www.twitter.com/ninare

und einen Überblick über die Social Media Aktivitäten der Hanser Literaturverlage gibt es im Social Media Room

Bildquelle: Nina Reddemann
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Diese vier Fragen werden regelmäßig von Leuten aus der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Probleme in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen in Ihrer Bucharbeits-Umgebung bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen.

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