Cahal Armstrong über die Gestaltung von Webseiten und WordPress

Cahal Armstrong über die Gestaltung von Webseiten und Wordpress Cahal Armstrong ist Indie-Autor (www.cahal.de) und berichtet uns hier über Werkzeuge und Instrumente, die das Autoren-Leben erleichtern können.

Wer als Schriftsteller Hut und Stock ergreift und in die weite Welt hinein geht, ist vor allem erstmal ziemlich einsam.

Abhilfe schafft in unserer Zeit der globalen Vernetzung eine Webseite. Viele schwören ausschließlich auf Facebook, Twitter und andere Möglichkeiten des Social-Network-Wunders, aber ich möchte frischen Autoren, die noch keine Leserschaft haben, eher zur vorrangigen Konzentration auf eine Webseite raten, die sich dann mit den Möglichkeiten der sozialen Netzwerke verknüpfen lässt.

Warum also unbedingt eine Webseite?

Als Autor braucht man vor allem Leser. Und Leser wollen lesen – verständlich, ist es doch eines der schönsten Hobbys. Oder ist es eher ein Lifestyle? Wer liest, liest jedenfalls verdammt gern. Das bringt eine Reihe von Rand-Bedürfnissen mit sich, die man heutzutage beinahe kostenlos über das Internet stillen kann. Wenn man sich für ein Werk begeistert, will man natürlich mehr darüber wissen und insbesondere Science-Fiction und Fantasy Leser suchen dann nach allem, was man darüber in die Finger bekommen kann, werden manchmal sogar zu regelrechten Fans.

Ich habe daher von Anfang an die Gelegenheit genutzt, Landkarten von Kabal, Kurzgeschichten, Wissenswertes aus den Welten, Beschreibungen und Bilder meiner Charaktere und etliche Inhalte mehr zu bieten. Das macht nicht nur mir Spaß, sondern auch meinen Lesern, wie ich anhand der Download-Zähler für die kostenlosen Zusatzinhalte erkennen kann. Meine Leser genießen also meine Erzählungen als Teil ihrer eigenen Welt und ich bin bemüht, dieses Erlebnis so unterhaltsam wie möglich zu machen.

Wer mit seinen Geschichten endlich an die Öffentlichkeit tritt, wird damit zum Erzähler. Erzähler, auch wenn sie das geschriebene Wort nutzen, wollen ihr Publikum unterhalten. Das Publikum aber hört nur zu, solange der Erzähler seine Stimme erhebt. Schweigt er, wendet es sich anderen Erzählern zu. Doch kann ein Schriftsteller alle vier Wochen einen 300 bis 600 Seiten langen Roman produzieren?

Eher nicht, aber eine Kurzgeschichte, einen Beitrag für das eigene Wiki, oder eine interessante Hintergrundinformation aus den eigenen Welten – das geht eigentlich immer.

Soziale Netzwerke allein können diese konzentrierte Art der Mitteilung nicht ersetzen, sondern nur ergänzen. Die Stimme des Erzählers geht dort zu schnell im Gewirr der Schreihälse unter, die zwar viel reden, aber nichts zu sagen haben. Sich allein auf diese Möglichkeit der Mitteilung zu verlassen, halte ich für kritisch, da eine Webseite, die mit wohlüberlegten Inhalten gefüllt wird, eine andere Qualität haben kann.

Wie macht man so eine Webseite?

Am besten, man legt sich einen leeren, bezahlten Webspace zu, um ablenkende Werbeeinblendungen zu vermeiden (das sieht dilettantenhaft aus), und wählt eine griffige Domain, damit die Adresse im Browser so kurz wie möglich bleibt und auch mal leicht weitergegeben werden kann.

Dann sollte man seine Inhalte einfach selbst verändern können. Dazu kann ein CMS (Content Management System) dienen. Ich selbst benutze mit großer Freude das kostenlose WordPress, von dem inzwischen sicher fast jeder schon einmal gehört hat.

Während viele dabei sogleich an Blogs denken, sollte die Vielseitigkeit von WordPress nicht unterschätzt werden, die sich durch den Einsatz von Plug-ins ergibt, Zusatzmodule, die es meist kostenlos gibt und die den Funktionsumfang erheblich erweitern. Will ich etwas an meiner Seite ändern oder habe eine diesbezügliche Idee, schaue ich sofort über die integrierte Suchmaschine nach, ob nicht jemand ein entsprechendes Plug-in programmiert hat.

Ich werde fast immer fündig.

Auf diese Weise habe ich eine Suchmaschinenoptimierung, einen Spamfilter, einen Wartungsbildschirm für Änderungen, Newsletter, Social-Networking-Anbindungen und vieles mehr mit ein paar Klicks in meine Webseite eingebaut. Wer sich einmal an HTML versucht hat, versteht, warum das so wunderschön ist.

Natürlich kann die Einarbeitung in WordPress als Unerfahrener etwas zäher sein, doch wer sich da einmal durchgearbeitet hat (man kann auch Hilfe in Anspruch nehmen), wird seinen Fleiß zu schätzen wissen und bald wächst und gedeiht die eigene Bühne im Internet.

Das Schreiben von Artikeln bietet einem dann die Möglichkeit, neueste Nachrichten, Infos, Neuveröffentlichungen und andere Dinge einem interessierten Publikum anzubieten, das diese Inhalte auch lesen will.

Eine E-Mail-Adresse auf dem eigenen Webspace, ein Newsletter, auch Umfragen (Plug-in!) oder Kommentare bieten die Möglichkeit, den Lesern nahe zu sein und begeisterte E-Mails von Fans erfreuen jeden Schriftsteller.

Gerade am Anfang gibt es da aber auch Stolperfallen – und ich meine nicht nur technische. Schreiben und Veröffentlichen ist ein knirschendes Gewerk. Es gibt viele Rückschläge, Probleme, Kämpfe, die man austragen muss.

All das gehört nicht auf die Webseite!

Wer ständig einen negativen Ton anschlägt, pausenlos über die leidigen Probleme des Autorendaseins jammert, muss sich nicht wundern, wenn die Webseite kaum Besucher hat. Wenn man schreibt, macht man das aus Freude daran. Diese Freude ist es, an die man sich erinnern sollte, bevor man einen Artikel für die eigene Webseite verfasst, dann gelingt das Schreiben eines Artikels im richtigen Tonfall spielerisch.

Eine Webseite, auch wenn sie kein Blog im eigentlichen Sinne ist, verlangt ständig nach Aufmerksamkeit, wie ein schreiendes Baby. Darauf muss man gefasst sein. Sich also vorzunehmen, einmal in der Woche, oder auch nur zweimal im Monat Beiträge zu schreiben, verlangt nach Disziplin. Nicht immer küsst einen die Muse, wenn der Termin näher rückt, und manchmal muss man sich überwinden. Doch wenn man das macht, zeigt sie sich von ihrer barmherzigen Seite und küsst einen mit der ganzen Wärme ihres Herzens und plötzlich merkt man, dass man doch etwas zu sagen hatte. Solche Übungen tun gut und halten die kreativen Muskeln fit.

Autoren, die vielleicht Angst davor haben, ihre Werke in die Öffentlichkeit zu stellen, können sich so auch allmählich darauf vorbereiten, wie das Veröffentlichen funktioniert, wie man sich dabei fühlt. Mit jedem Artikel wächst die Zuversicht und das Schreiben von Artikeln für Webseiten stellt eine eigene Gattung mit ihren speziellen Herausforderungen dar. Man lernt also auch dazu.

Eine Webseite lohnt auf jeden Fall und wer seine Energie in eine gute Webpräsenz investiert, setzt zumindest einen soliden Grundpfeiler für die Basis seiner Arbeit als Schriftsteller.

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