Klaus Wenderoth: Wir helfen Autoren und Verlagen bei der Suche nach der optimalen Druckerei

Die folgenden fünf Fragen werden regelmäßig von den unterschiedlichsten Köpfen der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Herausforderungen in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen. (Jedoch behalte ich mir vor, nicht alle Zusendungen zu veröffentlichen.)

Klaus Wenderoth: Wir helfen Autoren und Verlagen bei der Suche nach der optimalen Druckerei

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Mein Name ist Klaus Wenderoth. Ich bin Drucktechniker und habe vor fast drei Jahrzehnten Buch- und Offsetdruck gelernt. Also sozusagen von der Pike auf. Später arbeite ich bei Heidelberger Druckmaschinen und Polychrome/Kodak.

Mitte der 90er Jahre habe ich mich selbständig gemacht und ein eigenes Verlagsobjekt herausgegeben. Im Jahr 2001 entwickelte ich das Geschäftsmodell von EuropaDruck.com. Von Anfang an war dieses Portal auch eine Anlaufstelle für Buchautoren und Verlage. Für viele, die ein gedrucktes Buch in Auftrag geben wollen, ist die Druckindustrie ein Dschungel. Kaum transparent und auch für Fachleute nicht immer übersichtlich.

Fast täglich erreichen uns Anrufe von Menschen und Firmen, die ein Buch drucken lassen möchten. Was für eine Ausführung soll ein Buch haben? Wer macht das Lektorat? Was kostet ein gedrucktes Buch? Buchautoren und Verleger haben viele Fragen. Wir versuchen dann, einfach zu helfen.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

DEN typischen Arbeitstag gibt es für mich nicht. Und doch gibt es natürlich gewisse Dinge, die regelmäßig gemacht werden müssen. So ist es für mich wichtig, dass unsere Social-Media-Aktivitäten regelmäßig aktiv betrieben werden. Wer einmal versucht hat, an einem Vormittag bei YouTube, Twitter, XING, und Facebook, zu schreiben, zu posten und zu kommentieren, weiß, wie viel Zeit das in Anspruch nimmt.

Ganz wichtig ist für mich unser Blog. Dieser ist wunderbar geeignet, um zum Beispiel auch im Hinblick auf eine Buchproduktion wertvolle Tipps und Hilfen anzubieten. Im Arbeitsalltag ist dies genau der richtige Platz, um dort etwa ein Interview mit einem erfahrenen Verleger, ein Video zur Buchherstellung oder eine nützliche Software für Autoren vorzustellen.

Letztendlich gilt es täglich viele Anfragen zu beantworten, Medienpartnerschaften zu pflegen und neue Kontakte zur Druckindustrie zu knüpfen. Unser Portal ist ja dual ausgerichtet, d.h., Drucksacheneinkäufer aber auch Druckereien sind unsere Ansprechpartner. Viel Arbeit, die aber auch sehr viel Spaß macht.

Wie hat sich Ihre Arbeit in den letzten Jahren bzw. in der letzten Zeit verändert?

Wer mit Büchern und anderen Printmedien zu tun hat, erlebt die Veränderungen in der Medienlandschaft sehr intensiv. Welche wirklichen Alternativen gab es noch vor 5 Jahren zum gedruckten Buch? Und heute?

Als Druckportal haben wir den direkten Kontakt zu den Druckereien. Dabei fällt besonders auf, wie sich das Klima und der Umgang miteinander verändert haben. Fallende Renditen, Umsatzeinbrüche, Preisverfall und Insolvenzen hinterlassen Ihre Spuren bei den Menschen. Viele Druckereien, auch im Buchdruckbereich, müssen sich ganz existenziellen Fragen stellen. Wie geht es weiter? Reine Durchhalteparolen helfen schon lange nicht mehr dabei, diese Ängste zu zerstreuen.

Für meine Arbeit bedeutet dieser stete Wandel, dass alle Gespräche mit den Marktteilnehmern immer lösungsorientierter werden. Der Wandel bedeutet aber auch, dass man die eigene Arbeit immer wieder selbst hinterfragen muss. Und dies mit einer positiven Grundeinstellung. Weiterentwicklung darf man nicht als notwendiges Übel, sondern als Herausforderung und neues Chancenpotenzial betrachten. Dann macht Veränderung sogar richtig Spaß.

Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Die Antwort ist schnell gegeben. Ein Verständnisproblem. Bleiben wir einmal beim Buch bzw. dem Druck eines Buches. Wie oft kann man in Foren, in Blogs und auf anderen Kanälen lesen, dass Autoren und Verlage zum Teil große Schwierigkeiten haben, den richtigen Produktionspartner zu finden. Ganz offensichtlich ist da die Kommunikation untereinander noch stark verbesserungsfähig.

Da zu uns nun einmal viele Druckereien gehören, sehe ich dies als ein typisches Problem an. Wir werden nach Lösungen suchen müssen, die letztendlich dazu führen sollen, dass ein Autor bzw. Verlag und eine Druckerei eine Buchproduktion besser miteinander abwickeln können.

Bei aller Technik ist dabei der Faktor Mensch ganz entscheidend. Freundlichkeit, Hilfestellung, Kompetenz, Flexibilität, Zuverlässigkeit und Kulanz sind nur einige der ganz wichtigen Attribute. Wer das nicht bietet, wird sich immer nur am Preis für sein Buch messen lassen müssen. Eine andere Wahl hat der Kunde dann ja auch nicht.

Wo finden wir Sie im Internet?

Bildquelle: Klaus Wenderoth

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