Fabian Krott: Anfang 2007 erblickte die Literatur-Community.de das Licht des World Wide Web

Die folgenden sechs Fragen unserer Interview-Reihe werden regelmäßig von den unterschiedlichsten Köpfen der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Herausforderungen in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen. (Jedoch behalte ich mir vor, nicht alle Zusendungen zu veröffentlichen.)

Fabian Krott

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Eigentlich sollte ich den Namen Christian tragen, aber meine Eltern entschieden, dass Fabian besser passt. Ich ging d’accord. Nun heiße ich also Fabian Krott – die Erde umlief seit meiner Geburt immerhin 21 mal die Sonne -, studiere in Köln und bin als freiberuflicher Webdesigner unterwegs. Seit dem 14. Umlauf beschäftige ich mich intensiv mit der Literatur. Denn das war der Zeitpunkt, zu dem ich regelmäßig ein Buch in die Hand nahm und den Entschluss fasste, meine beiden Hobbys „Internet“ und „Literatur“ zu kombinieren und als darausfolgende Konsequenz eine Plattform für Online-Literaturgespräche zu gründen:

Damals noch sehr einfach gehalten und ohne Kapitalaufwand stand das Literaturforum recht schnell auf seinen eigenen Beinen, doch irgendwann merkte ich, dass das Projekt über seine Grenzen hinaus wuchs: Anfang 2007 war es dann soweit, die Literatur-Community.de erblickte das Licht des World Wide Web. Meiner Recherche nach ist es die einzige Webseite, die unabhängigen literarischen Content in dieser Fülle anbietet. Es gibt dort ein Magazin mit aktuellen News, Reviews und Interviews, das Forum und die Social-Reading-Funktionen.

Als Gründer der Webseite bin ich nun an allen Fronten aktiv. Von der Teilnahme am Communityalltag bis hin zum Erstellen redaktioneller Inhalte, Betreuen der gängigen Social-Network-Kanäle und strategischen Planungen.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Mein Alltag hat keinen typischen Ablauf, ich bin doch Student! (lacht) Damit kann ich mich einerseits glücklich schätzen, andererseits steht man damit vor neuen und wiederkehrenden Herausforderungen.

Während ich studiere, nutze ich den Großteil meiner Zeit für die Literatur-Community, egal ob im Zug, nach der Vorlesung oder um 2 Uhr morgens. Nachfolgend steht ein idealtypischer Ablauf, den ich über den Tag verteilt erledige: Ich lese und beantworte meine E-Mails, prüfe Statistiken, nutze boersenblatt/Buchreport und diverse Blogs als Informationsquelle, informiere mich über meine Tasks oder vergebe Tasks über das Verwaltungstool asana, lese die neusten Beiträge im Forum und Magazin, bediene den strategischen Aspekt mit internen Teamgesprächen innerhalb der Plattform oder über Skype und erledige letztlich die anstehenden Tasks in asana.

Wenn ich nicht studiere, bekommen mein Privatleben und die Literatur-Community mehr vom Kuchen ab. Generell nutze ich die „große Freiheit“ der Semesterferien und beschäftige mich mit persönlichen Interessen. Derzeit werden die Interessen über mein Praktikum bei Bastei Entertainment übertroffen, letztes Jahr durfte ich in der Presseabteilung des DuMont Buchverlags einen näheren Einblick in das Verlagswesen bekommen. Meistens kann ich mich erst dann um die Literatur-Community kümmern, wenn ich am Abend zu Hause bin. Tough job; aber das Feedback, die Statistiken und gute Bücher halten mich am Leben. (lacht) Die Plattform ist ein Teil von mir geworden.

Wie hat sich Ihre Arbeit über die Zeit verändert?

Meine Arbeit hat sich über die Zeit sehr verändert, dafür verantwortlich ist nicht nur die Digitalisierung und der noch nie dagewesene Bedarf nach sozialem Kontakt im Web, sondern auch die Community an sich. Ich habe viele Leute kommen und gehen sehen. Man passt sich den äußeren Umständen an.

Des Weiteren spielt die Erfahrung eine wichtige Rolle. Vor wenigen Monaten musste ich beispielsweise feststellen, wie wichtig Statistiken ab einem bestimmten Zeitpunkt werden und was sie aussagen. Deshalb ist die tägliche Analyse und das Verbessern von diversen Kennzahlen ein neuer und sehr interessanter Aspekt als Betreiber einer solchen Community. Man macht sich dahingehend mehr Gedanken über die Struktur der Webseite, über Inhalte und Visuelles. Statistiken haben einen sehr kreativen Aspekt – da kommt meine Tätigkeit als Freiberufler zu tragen.

Was ist ein Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Ich stecke mitten in einem Upgrade der gesamten Webseite, das die Fehler der Literatur-Community schlussendlich beseitigen soll. Ich habe sehr viel aus den Fehlern des letzten Updates dazugelernt und Feedback von User und Verlagen gleichermaßen bekommen.

Ein wesentliches Problem besteht nun darin, die Überlegungen in einem stimmigen Gesamtkonzept umzusetzen. Manchmal hat man aber so Momente und wünscht sich eine eierlegende Wollmilchsau in die Realität, um das alles bewältigen zu können. (lacht)

Ein weiteres Problem ist die erneute Stärkung der Communitybasis, da ich als Student nicht immer die zeitlichen und finanziellen Aspekte bedienen kann, die die Webseite erfordert. Man muss stets anwesend sein, derzeit kann ich nur den Aspekt der Verantwortung im gewünschten Umfang erfüllen.

Wer sollte Sie ggf. kontaktieren – welche Art von Kontakten wäre zurzeit hilfreich für Sie?

Ich suche stets nach Personen, die eben diese Verantwortung mit mir übernehmen möchten, die täglich mit Elan bei der Sache sind und nicht vor der Arbeit scheuen. Das können Personen sein, die ihre Feder an einer redaktionellen Tätigkeit üben oder beweisen wollen; Programmierer, die ihre Ideen mit einbringen und umsetzen möchten; Leser, die sich bei einer aktiven Mitgestaltung der Plattform engagieren wollen; Kapitalgeber, die genau so wie ich ein Interesse an dem Fortkommen guter Literatur und somit auch an der Literatur-Community haben.

Kurzum: Ich bin für jeglichen Austausch dankbar und eine sehr interessierte und aufgeschlossene Person. Wer mit mir ins Gespräch kommen möchte, darf mich ohne Zögern kontaktieren!

Wo finden wir Sie im Internet?

Die Literatur-Community

Und über diese Plattformen kann man Kontakt mit mir aufnehmen:

Vielen Dank für Ihre Zeit!

Bildquelle: Fabian Krott

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