Uwe Dörwald: Wir wollen die Publikation essayistischer und kritischer Beiträge ermöglichen

Die folgenden fünf Fragen werden regelmäßig von den unterschiedlichsten Köpfen der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Herausforderungen in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen. (Jedoch behalte ich mir vor, nicht alle Zusendungen zu veröffentlichen.)

Uwe Dörwald Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Kurz und knapp. Meine Name ist Uwe Dörwald. Ich bin Literaturwissenschaftler und betreibe seit 2004 die Internetplattform, oder wie es heute heißt einen BLOG: www.schwarz-auf-weiss.org. Auf dieser Seite stellen wir in der Rubrik „Lesenswert“ regelmäßig Bücher vor, die wir wichtig finden. Neben Rezensionen und Essays wollen wir auch e-Books publizieren. Und neben der Publikation von Texten sorgen wir auch mit dafür, dass Bücher entstehen können; d.h. wir bieten einen Lektorats- und Korrekturservice an, im Moment hauptsächlich im Bereich Bachelor- und Masterarbeiten.

Die Hauptrolle bei www.schwarz-auf-weiss.org spielen aber die Texte, die Themen und die Autoren. Wir treten gerne zurück, bevorzugen ein Denken ohne Geländer und folgen unserem Motto, dass wir publizieren, was uns passt. Unsere Ziele sind die folgenden: Wir wollen die Publikation essayistischer und kritischer Beiträge zu Themen aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur, Sport, Philosophie, Bildung und Wissenschaft ermöglichen. Und wir glauben, dass Vor- und Querdenker einen Ort brauchen, um ihre Ideen publizieren zu können. Wir hoffen, schwarz-auf-weiss kann ein solcher Ort sein.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Ein typischer Tag beginnt mit Kaffee trinken und mit Zeitungslektüre. Dann werden Mails gesichtet und Mails geschrieben, die Korrespondenz erledigt also. Wir halten einen relativ engen Kontakt zu unseren Autoren. Und wir kümmern uns darum, interessante Texte für unsere Seite bzw. unsere Leser zu bekommen. Meistens funktioniert das sehr gut, manchmal aber bekommt man nicht die Texte, die man will.

Um Texte publizieren zu können, müssen diese Texte lektoriert, in eine bestimmte Form gegossen und in das Content-Management-System der Internetseite eingestellt werden. Alles in Rücksprache mit dem jeweiligen Autor. Das ist manchmal arbeitsintensiv.

Seit 2012 haben wir ein neues System und einen neuen Auftritt. Seitdem hat sich viel verändert. Die Besucherzahlen der Seite sind deutlich, eigentlich sprunghaft, gestiegen und wir haben inzwischen eine stattliche Anzahl – auch namhafter – Autoren und Autorinnen, die uns ihr Vertrauen schenken und Texte bei uns publizieren. Welche Autoren bei uns publizieren, kann man auf unserer Autoren-Seite sehen. Dort sind alle Autoren mit einem kurzen Porträt vertreten.

Das Wichtigste aber ist und bleibt die Arbeit mit und an den Texten.

Wie hat sich Ihre Arbeit in den letzten Jahren bzw. in der letzten Zeit verändert?

Wir haben klein, sehr klein, angefangen mit unserer Seite und sind insbesondere in den letzten drei Jahren stark gewachsen, was die Besucherzahlen und was insbesondere die Textbeiträge auf der Seite betrifft. D.h. auch, der Aufwand, die Seite zu betreiben, ist gestiegen. In anderen Worten: Mit diesem Wachstum sind wir professioneller geworden.

Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Zurzeit suchen wir nach einer (vom Leser) akzeptierten Möglichkeit, um die von uns angebotenen Texte honorieren zu lassen, natürlich auch um auf diese Weise die Autoren zu beteiligen. Häufig oder besser gesagt meistens ist es ja so, dass Leser der Meinung sind, Content im Internet sei prinzipiell kostenlos.

Wir denken aber, dass wir Texte und Autoren bieten, die Anerkennung in Form einer Honorierung verdient haben, weil die angebotenen Texte qualitativ wertig sind. Deshalb gibt es bei manchen unserer Texte die Möglichkeit einer KANN-Bezahlung, andere Texte müssen auch bezahlt werden. – Die Akzeptanz für das Problem der Honorierung im Netz zu erhöhen, das sehen wir als problematisch. Kurzfristig sehen wir aber keinen Mentalitätswandel in dieser Hinsicht. Das liegt auch daran, dass in einer beschleunigten Gesellschaft, die Zeit, sich intensiv mit Texten und mit dem Denken auseinanderzusetzen, ein knappes Gut geworden ist.

In einer Zeit, die nach Aufmerksamkeit und nach „Gefällt mir“ giert, haben es essayistische und kritische Texte nicht immer leicht honoriert zu werden. Wir geben aber nicht auf.

Wo finden wir Sie im Internet?

Im weltweiten digitalen Datenstrom sind wir unter der Adresse www.schwarz-auf-weiss.org zu finden und bei facebook unter facebook.com/pages/schwarz-auf-weiss/146593242079343

Wir freuen uns über Leser!

Vielen Dank für Ihre Zeit!

Bildquelle: Uwe Dörwald

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