Jana Voosen: An einem guten Tag habe ich zehn Seiten geschrieben

Die folgenden sechs Fragen unserer Interview-Reihe werden regelmäßig von den unterschiedlichsten Köpfen der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Herausforderungen in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen. (Jedoch behalte ich mir vor, nicht alle Zusendungen zu veröffentlichen.)

Jana VoosenWer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Mein Name ist Jana Voosen und Bücher sind meine Leidenschaft. Ich lese sie und schreibe sie. Im Oktober 2014 erscheint mein mittlerweile zehnter Roman „Und Eva sprach…“ bei HEYNE.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Ich bin ein Langschläfer, sitze meist nicht vor elf am Schreibtisch und beschäftige mich erstmal eine Stunde mit eingegangenen E-Mails, tätige Anrufe, schreibe Rechnungen. Bürokram eben. Dann schalte ich das Handy aus und beginne zu schreiben. Manchmal starre ich auch einfach nur auf den Bildschirm, aber meistens beginnen die Worte ziemlich schnell zu fließen. Nach vier bis fünf Stunden, also meistens gegen vier oder fünf, ist die Luft raus. An einem guten Tag habe ich dann zehn Seiten geschrieben, an einem schlechten vielleicht eine.

Wie hat sich Ihre Arbeit über die Zeit verändert?

Meine ersten drei Romane habe ich noch komplett aus dem Bauch heraus geschrieben. Einfach irgendwo angefangen und mich selber überraschen lassen, wohin die Reise geht. Obwohl das nach wie vor die spaßigere Variante des Schreibens ist, habe ich im Laufe der Jahre eingesehen, dass es mehr Sinn macht, die Geschichte vorher genau auszuarbeiten und zu plotten. Denn auf Seite 215 plötzlich vor einem unlösbaren dramaturgischen Problem zu stehen ist nicht witzig. Schon gar nicht, wenn einem ein Abgabetermin im Nacken sitzt.

Was ist ein Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Manchmal fühle ich mich als Autorin wie ein Einsiedlerkrebs. Zeitweise habe ich versucht, im Café zu schreiben, um Menschen um mich herum zu spüren. Der Lärm ist mir allerdings innerhalb kürzester Zeit so auf die Nerven gegangen, dass ich in die Einsamkeit meines Arbeitszimmers zurückgekehrt bin. Die Gesellschaft meiner Romanfiguren muss reichen.

Wer sollte Sie ggf. kontaktieren – welche Art von Kontakten wäre zurzeit hilfreich für Sie?

Als ausgebildete Schauspielerin liebe ich Lesungen und freue mich über entsprechende Anfragen von Buchhändlern, Veranstaltern usw.

Wo finden wir Sie im Internet?

Meine Webseite heißt www.jana-voosen.de. Und auf Facebook findet man mich hier.

Vielen Dank für Ihre Zeit!

Copyright Foto: Frank P. Wartenberg / Glampool

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