Melanie Raabe: Ich schreibe Bücher, ich lese Bücher – und ich lese aus ihnen vor

Melanie Raabe: Ich schreibe Bücher, ich lese Bücher – und ich lese aus ihnen vorDie folgenden sechs Fragen unserer Interviewreihe werden seit 2009 regelmäßig von interessanten Menschen beantwortet, die „was mit Büchern“ machen, und hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf Buchmenschen lenken und die zum anderen Veränderungen und Herausforderungen in den unterschiedlichsten Bereichen des Publishing sichtbar werden lassen. Unser Ziel damit ist es, die Menschen noch enger in den Kontakt und Austausch zu bringen.

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Melanie Raabe (c) Sasha Kisselkova

Ich bin Schriftstellerin! Also schreibe ich Bücher, ich lese Bücher – und ich lese aus ihnen vor! Erwachsenen aus meinen eigenen, Kindern im Rahmen meiner Arbeit für die Stiftung Lesen auch gerne aus tollen Kinderbüchern.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Das hängt stark davon ab, ob ich gerade auf Lesereise bin oder nicht. Wenn ich daheim bin, stehe ich früh auf und arbeite bis mindestens mittags am Text. Nachmittags widme ich mich dann meistens organisatorischen Aufgaben. Meinen E-Mails, meinen Social-Media-Accounts und allem, was bei einer Freiberuflerin so anfällt. Wenn ich auf Lesereise bin, wache ich im Hotel und nicht ganz so früh auf, denn der Abend war meistens lang. Ich versuche dann, ein wenig zu schreiben – was mir in fremder Umgebung selten glückt. Anschließend geht es mit der Bahn in die nächste Stadt, und abends sitze ich wieder in einer Buchhandlung oder Bücherei vor Publikum, lese aus meinem Buch vor und erzähle, wie das so ist als Autorin. Schönes Leben!

Wie hat sich Ihre Arbeit über die Zeit verändert?

Sie ist zu gleichen Teilen einfacher und schwieriger geworden. Meine eigentliche Arbeit – ein Buch schreiben und anschließend damit auf Lesereise gehen – ist ein wenig leichter geworden. Schon alleine, weil ich mein Handwerk besser beherrsche, die Abläufe kenne und vor Lesungen zwar immer noch aufgeregt bin – aber bei Weitem nicht mehr so schlimm wie früher. Schwieriger ist meine Arbeit geworden, weil ich härter darum kämpfen muss, meine Schreibzeit zu hüten. Ich erhalte mehr und mehr Anfragen für Lesungen, Interviews, mehr E-Mails und Social-Media-Nachrichten, mehr und mehr Post von meinen Leserinnen und Lesern. Das ist natürlich ein absolutes Luxusproblem. Dennoch: Manchmal ist es eine Herausforderung, sich aufs Wesentliche (das Schreiben!) zu konzentrieren.

Was ist ein Problem, für das Sie eine Lösung suchen?

Wir als Branche verlieren in den letzten Jahren mehr und mehr Leserinnen und Leser. Wie stoppen wir diesen Trend, und wie kehren wir ihn um? Viele der alten Methoden und Formate ziehen nicht mehr. Oder zumindest wirken sie nicht über einen eher kleinen, immer gleichen Personenkreis hinaus. Zum Glück gibt es in der Branche viele großartige Menschen, die fabelhafte Projekte rund ums Buch auf die Beine stellen – ob das nun Buchhändlerinnen und Buchhändler, Verlage, Festivals, Bloggerinnen und Blogger oder sonstige Kreative sind. Ich als Autorin frage mich da natürlich, wie ich am besten unterstützen und meinen Teil dazu beizutragen kann, Bücher sexy zu machen.

Wer sollte Sie ggf. kontaktieren? Welche Art von Kontakten wäre hilfreich?

Bei allem, was die Liebe zu den Büchern mit gesellschaftlichem Engagement verbindet, habe ich für gewöhnlich direkt Herzchen in den Augen. Projekte dieser Art unterstütze ich gerne, wenn ich kann.

Wo finden wir Sie im Internet?

Auf Instagram (@melraabe), auf Facebook.

Bildquelle: Sasha Kisselkova

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