Präraffaelitische Girls hatten erkannt: Soziale Netzwerke würden erst wieder funktionieren, wenn man allgemein verstanden und verinnerlicht hatte, dass man als Sender*in eines Posts nicht mehr sinnvoll zwischen Öffentlichkeit und Privatheit, gewollt und unbeabsichtigt Mitlesenden, Repräsentation und Performanz, Autor*in und Figur, Ich und Ich-Ideal differenzieren konnte, weil deren Verschwimmen eine wesentliche Auswirkung digitaler Virtualität war.
Autor*in: 
Christiane Frohmann ist literarische und wissenschaftliche Autorin, Herausgeberin und Verlegerin. Sie studierte Literaturwissenschaft und Philosophie an der Freien Universität Berlin und an der Yale University – heute forscht und lehrt sie vor allem zu performativen digitalen Kulturen. Mit ihren transpersonalen Avataren, den Präraffaelitischen Girls, beobachtet sie Ästhetik, Medien und Gesellschaft im Wandel.