Die folgenden sechs Fragen unserer Interview-Reihe werden regelmäßig von den unterschiedlichsten Köpfen der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Herausforderungen in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen. (Jedoch behalte ich mir vor, nicht alle Zusendungen zu veröffentlichen.)
Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?
Ich heiße Christina Mohr und arbeite seit dreizehn Jahren im Campus Verlag. Begonnen habe ich im Sekretariat, kurz darauf wurde ich Assistentin der Programmgeschäftsleitung und des Lektorats, was ich bis heute bin. Ich bezeichne mich selbst gern als „Mädchen für alles“, weil meine Aufgaben in der Tat sehr vielfältig sind: von der klassischen Assistenzarbeit – wie Terminpläne für Messen und Auslandsreisen ausarbeiten, Bildmaterial beschaffen oder Sitzungen organisieren – umfasst mein Tätigkeitsprofil alles rund ums Lektorat, außer Lektorieren. J
Dazu gehören nette Telefonate mit AutorInnen und LiteraturagentInnen ebenso wie das zuweilen fassungslose Sichten von sogenannten „unaufgefordert eingesandten“ Manuskripten – es ist manchmal wirklich bizarr, was uns ins Haus flattert. Katzengedichte sind kein Mythos, sondern lustigste Realität! Ich wollte immer mal die obskursten Vorschläge sammeln, habe aber bisher davon abgesehen – man will ja die Menschen „da draußen“ nicht beleidigen. Was wir hier im Wirtschaftssachbuchverlag seltsam finden, ist für jemand anderen vielleicht total interessant. Siehe Katzenlyrik. Oder Verschwörungstheorien (klassisches Einsendungsthema). Oder Management nach dem Zirkus-Modell, oder, oder, oder …
Es gab mal eine Zeit, in der ich bedauert habe, nicht die Lektorinnenlaufbahn eingeschlagen zu haben, sondern nach meinem Germanistikstudium als Buchhändlerin gearbeitet zu haben. Doch dann kam ich zu Campus und merkte, dass mir das Multioptionale der Assistenzarbeit viel besser gefällt als die Konzentration auf einzelne Buchprojekte.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?
Auch wenn jeder Organisationsratgeber (und wir haben im Campus Verlag einige im Programm!) davon abrät: Ich fahre den Computer hoch und checke als Erstes meine E-Mails. Meistens sind es so viele, dass ich strategisch vorgehen muss: Zuerst Spam und Newsletter löschen, dann die Wichtigen und Dringenden bearbeiten, dann einen Kaffee 😉
Wie hat sich Ihre Arbeit über die Zeit verändert?
Siehe oben: Ohne E-Mail läuft so gut wie nichts (mehr). Weder interne Absprachen, Datenversand noch externe Terminkoordination. Das Faxgerät erscheint wie ein Relikt aus der Vergangenheit – erinnert sich noch jemand?
Es besteht aber auch die allgemeine Erwartungshaltung, dass jede elektronische Kontaktaufnahme sofort beantwortet wird.
Was ist ein Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?
Ach ja, Prioritäten setzen wäre ein schönes Ziel – aber es ist ja immer alles gleich wichtig und dringend …
Wer sollte Sie ggf. kontaktieren – welche Art von Kontakten wäre zurzeit hilfreich für Sie?
Da ich eine „Zentralstelle“ besetze, kann ich mich über Mangel an Kontakten nicht beklagen.
Wo finden wir Sie im Internet?
Außerhalb von Campus:
Vielen Dank für Ihre Zeit!
Bildquelle: Christina Mohr