Die folgenden sechs Fragen unserer Interview-Reihe werden regelmäßig von den unterschiedlichsten Köpfen der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Herausforderungen in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen. (Jedoch behalte ich mir vor, nicht alle Zusendungen zu veröffentlichen.)
Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?
Mein Name ist Ute Weber. Ich bin gelernte Naturwissenschaftlerin mit Hang zur Belletristik. Auf Twitter schreibe ich unter @UteWeber täglich über die Absurdität des Alltags, spiele mit Worten und erzähle winzige Geschichten. Eine Sammlung dieser Tweets mit dem Titel „Unfug “ ist im Frohmann Verlag, Berlin, erschienen, ein zweites E-Book ist in Vorbereitung. Außerdem schreibe ich Kurzprosa, die zum Teil in Anthologien und in meinem tumblr-Blog veröffentlicht ist, und arbeite an einem Roman. Ich lese gerne und viel, sowohl Print als auch digital.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?
Ein typischer Arbeitstag bei mir zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es ihn nicht gibt. Ich schreibe längere Texte gerne nachts. Das liegt nicht nur am üblichen, unberechenbaren Familienalltag. Nachts gehört die Welt mir, sie ist still und lässt sich formen. Die Tage selbst verlaufen unterschiedlich, der feste Bezugspunkt ist das Schreiben auf Twitter. Die weitere Planung hängt davon ab, ob ich einen Termin, wie z.B. eine Lesung habe, eine Deadline freundlich winkt oder gerade furchtbar dringend die Rosensträucher ausgeschnitten werden müssen. Prioritäten und Primeln setzen.
Wie hat sich Ihre Arbeit über die Zeit verändert?
Schreiben ist ein einsames Geschäft. Das ist auch gut so, denn man muss dabei mit seinen Gedanken alleine sein. Will man mit den niedergeschriebenen Gedanken allerdings ins Geschäft kommen, braucht man Kontakte. Früher ist man im besten Falle in einem Kaffeehaus gesessen und in einen literarischen Zirkel hineingeraten. Heutzutage leisten das soziale Netzwerke (bei geringeren gastronomischen Kosten). Fast alle meine Kontakte, Kooperationen und Projekte sind über das Internet zustande gekommen. Ein Netzwerk zu knüpfen auf den verschiedenen Social-Media-Plattformen, ist heutzutage praktisch unverzichtbar. Ich empfinde das als Chance und Bereicherung, nicht als Verpflichtung.
Was ist ein Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?
Ich hätte gerne ein paar Klone, die alle anfallenden Arbeiten erledigen, während ich in den Kaffeehäusern (also doch!) der Welt sitze, den Menschen beim Vorbeilaufen oder Sitzen zusehe und Geschichten aufschreibe. Da dieser Wunsch unerfüllbar ist, wäre ich aktuell mit schönem Wetter bei der Buchmesse und pünktlichen Zügen zufrieden. (Ach so, das mit den Klonen wäre leichter zu bewerkstelligen?)
Wer sollte Sie ggf. kontaktieren – welche Art von Kontakten wäre zurzeit hilfreich für Sie?
Ich habe noch keinen Agenten und würde mich über Kontakte freuen. Selbstverständlich gilt diese Freude auch für Verlagsangebote. Außerdem bin ich offen für Projekte im journalistischen Bereich wie z.B. eine regelmäßige Kolumne.
Wo finden wir Sie im Internet?
Auch auf anderen Plattformen bin ich leicht zu finden, ich benutze stets den Klarnamen.
Vielen Dank für Ihre Zeit!
Bildquelle: Ute Weber