Die folgenden sechs Fragen unserer Interviewreihe werden seit 2009 regelmäßig von interessanten Menschen beantwortet, die „was mit Büchern“ machen, und hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf Buchmenschen lenken und die zum anderen Veränderungen und Herausforderungen in den unterschiedlichsten Bereichen des Publishing sichtbar werden lassen. Unser Ziel damit ist es, die Menschen noch enger in den Kontakt und Austausch zu bringen.
Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?
Ich bin die Herausgeberin der Webseite Fixpoetry – Wir reden über Literatur. Außerdem leite ich die Redaktion, koordiniere das tägliche Programm, wähle die Bücher aus, die aus meiner Sicht besprochen werden sollten, verteile die Bücher an unsere Rezensent*innen, konzipiere neue Rubriken gemeinsam mit Autor*innen, wähle den Text des Tages aus und bringe alle Inhalte in unser CMS. Eigentlich erledige ich alles außer der Akquisition von Werbekunden, der Betreuung der Fix Zone, in der Nachrichten aus dem Literaturbetrieb erscheinen, und der Webentwicklung der Seite. Wir veröffentlichen nicht nur Rezensionen, sondern versuchen, den Leser*innen Einblick in das literarische Leben der deutschsprachigen Literatur zu geben. Wir engagieren uns für die unabhängigen Verlage, für Lyrik, für etablierte Autor*innen, aber auch für die jungen, noch unbekannten Autor*innen und Illustrator*innen. Ein weiterer Fokus ist die Sichtbarmachung von Frauen in der Literatur.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?
Ich stehe meist früh auf, um die Seite zu aktualisieren. Ansonsten gibt es eigentlich keinen typischen Arbeitsalltag, ich arbeite, wie es kommt, eigentlich arbeite ich immer. Fixpoetry befindet sich seit Anfang des Jahres in einer akuten finanziellen Schieflage, weil wir einen wichtigen Sponsor verloren haben. Ich kann mir kaum Mitarbeiter*innen leisten und warte auf Zusage für institutionelle Förderung der Seite. Durch einen Unterstützungsaufruf an unsere Leser*innen sind wir in den letzten Monaten über die Runden gekommen. Mal sehen, was wird. Ich schwanke zwischen Zuversicht und Angst um das Ende der Seite, täglich.
Wie hat sich Ihre Arbeit über die Zeit verändert?
Der Anfang war Spielerei. Seit einigen Jahren ist es Ernst und der unbedingte Wille ist da, Fixpoetry zu etablieren. In diesem Jahr habe ich mich intensiv um Förderung bemüht und mich in das mir vollkommen neue Förderwesen eingearbeitet. Zu meiner großen Freude, hat sich der Elbkulturfonds entschlossen, mein Konzept eines ersten Fixpoetry Lyrikpreises, der sich ausschließlich an Frauen richtet, zu fördern. Das ist ein ganz neuer Aspekt meiner Arbeit, der zwar die Seite in ihrer Ganzheit nicht rettet, aber wer weiß, vielleicht doch!
Was ist ein Problem, für das Sie eine Lösung suchen?
Ja, die Finanzierung der Webseite steht an erster Stelle. Kooperationspartner, Werbepartner, inhaltliche Mitarbeit, alles was diese Seite am Leben hält, suche ich bzw. dafür suche ich nach Lösungen.
Wer sollte Sie ggf. kontaktieren? Welche Art von Kontakten wäre hilfreich?
Eigentlich jede, die ernsthaft Interesse hat, Fixpoetry am Leben zu erhalten, Verlage, Kooperationspartner*innen, Mitarbeiter*innen, Zeitungen. Frauen, die Interesse am Schreiben von Beiträgen für Fixpoetry haben. In der Rubrik Kritik sind wir noch viel zu wenige.
Wo finden wir Sie im Internet?
Bildquelle: Julietta Fix