Bettina Löneke: Ich bin im Rother Bergverlag verantwortlich für Presse

Seit 2009 werden die Fragen unserer Interviewreihe von inzwischen über 700 Menschen beantwortet, die »was mit Büchern« bzw. Publishing machen. Unser Ziel ist es seit jeher, die Blackbox Buchwelt damit zu öffnen und die Leute noch enger in den Austausch zu bringen.

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern oder im Bereich Publishing?

Bettina Löneke: Ich bin im Rother Bergverlag verantwortlich für PresseIch bin im Rother Bergverlag verantwortlich für Presse und mache alles, was klassischerweise damit zu tun hat. Auch zahlreiche Marketing-Themen liegen in meinem Aufgabenbereich. Daneben koordiniere ich unsere Vertriebskooperation (wir verfügen über keinen eigenen Vertrieb, sondern haben bei Gräfe und Unzer angedockt) und damit zusammenhängende Themen.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Ich starte den Tag mit zwei Tassen Kaffee und der Beantwortung der wichtigsten und dringendsten E-Mails. Danach kann es sich bei mir sehr abwechslungsreich und vielfältig gestalten: Von projektbezogener Pressearbeit, über Texten für Vorschau, Kundenprospekt und Social Media, bis hin zu Koordination der nächsten Ausliefertermine, Metadaten-Management oder dem Auswerten der Verkaufszahlen. Und dazwischen landen auch gelegentlich Buchhändler und Privatkunden mit ihren Anfragen bei mir, was ganz nett ist, denn so hat man immer vor Augen, für wen man die Bücher macht.

Wie verändert sich Ihre Arbeit (z.B. durch die fortschreitende Digitalisierung)?

Das Thema Digitalisierung unserer Inhalte beschäftigt uns seit vielen Jahren – weniger in Form von E-Books, sondern vielmehr in der Umsetzung in Apps. Wir arbeiten mit verschiedenen App-Anbietern zusammen, haben vor allem aber auch unsere eigene Rother Touren App. Bücher sind zwar nach wie vor unser Haupt-Medium und wir haben keinerlei Absatzschwierigkeiten – im Gegenteil. Aber über digitalisierte Inhalte lassen sich gerade in unserem Themenbereich definitiv neue Zielgruppen erschließen.

Bettina Löneke: Ich bin im Rother Bergverlag verantwortlich für Presse

Welche Erfolge konnten Sie in letzter Zeit feiern?

In unserer Reihe der »Rother Wanderführer«, unserem roten Markenzeichen, konnten wir gerade den 400sten lieferbaren Band feiern! Was für eine stolze Zahl! Das ist die umfangreichste Reihe, die auf dem Reiseführer-Markt zu finden ist. Die Gebietsabdeckung ist riesig: Von Gebieten direkt vor der eigenen Haustür bis zu Fernzielen wie Australien und Hawaii ist alles dabei. Im kommenden Halbjahr kommen allein in dieser Reihe 19 Novitäten dazu! Ich bin fast erstaunt, dass wir immer noch neue Ecken finden. 😉 Schlussendlich ist dieser tolle Erfolg ein Kompliment an uns und unsere Autoren: Die Kunden und Wanderer vertrauen uns und unseren Inhalten. Sie wandern einfach gern mit unseren Büchern!

Wo hakt es? Was ist eine Herausforderung, für die Sie eine Lösung suchen?

Uns ist wie gesagt bewusst, dass es jenseits der Buchkäufer eine große Zielgruppe gibt, die sich für das Wandern begeistert und bei den Wegbeschreibungen auch keine Abstriche in der Qualität machen will. Das Internet mag unendlich viele und kostenlose Tourentipps parat haben – doch die Vorteile unserer Wanderführer sind ganz klar: Dank einer sorgfältig getroffenen Tourenauswahl ersparen sie langes Suchen und Vergleichen. Außerdem liefern sie geprüfte und verlässliche Inhalte. Die Herausforderung ist, unsere digitalen Inhalte monetär lohnend umzusetzen …

Wer sollte Sie ggf. kontaktieren? Welche Art von Kontakten wäre hilfreich?

Kooperationsanfragen zu Wander- und Outdoorthemen sind immer willkommen!

Wo finden wir Sie im Internet?

Auf www.rother.de und auf unserem Blog wanderglueck.rother.de.

Und natürlich auch hier:

Wen sollten wir auch mal fragen? Wer macht Zukunftsweisendes im Publishing?

Zum Beispiel die lieben KollegInnen von Trescher, Michael Müller oder auch dem WoMo Verlag – alles kleine Teams, die selbst viel unterwegs sind und mit Herzblut tolle Programme für Individualreisende realisieren.

Die Abschlussfrage darf natürlich nicht fehlen: Welches Buch hat Sie zuletzt beeindruckt?

Ein Roman, der nichts mit Wandern zu tun hat: »Eine Liebe im Kaukasus« von Alissa Ganijewa (Suhrkamp). Es geht um das Leben einer jungen Frau und ihrer Generation in den postsowjetischen Ländern. Witzig, traurig, exotisch und poetisch.

 

Foto (c) Rother Bergverlag

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