Till Kurbjuweit: Ich versuche immer wieder, die undichten Stellen in dem hermetischen System Buchhandel zu finden

Die folgenden fünf Fragen werden regelmäßig von den unterschiedlichsten Köpfen der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Herausforderungen in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen. (Jedoch behalte ich mir vor, nicht alle Zusendungen zu veröffentlichen.)

Till Kurbjuweit: Ich versuche immer wieder, die undichten Stellen in dem hermetischen System Buchhandel zu finden

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Till Kurbjuweit ist mein Autorenname, im Personalausweis habe ich einen anderen Vornamen (unter dem ich allerdings auch technische Sachbücher veröffentliche). Nachdem ich vor längerer Zeit mal eine Literaturzeitschrift gegründet hatte und damals auch (erotisch gefärbte) Kurzgeschichten und psychologische Essays schrieb, habe ich nun endlich meinen ersten Roman „Ansichtskarten aus der Kälte“ tatsächlich fertig und – nach der üblichen Absagenlawine – auch einen Verlag dafür gefunden. Dieser Kontakt brachte mir gleich noch nebenher eine fallweise Lektorentätigkeit ein. Was ich derzeit hauptsächlich mit Büchern mache? Ich bewerbe sie. Mein eigenes zumindest.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Mac starten, emails und Facebook-Einträge durchfilzen, schauen, ob sich was getan hat, ob es Antworten gibt auf meine Marketing-Initiativen. Dann gehe ich auf meine Website und überlege, ob ich etwas aktualisieren will, z.B. eine neue Rezension, die ich per email oder im Facebook erhalten habe, einstellen. Zwischendurch, wenn eine Idee zu meinem zweiten Roman aufblitzt, werden dazu Notizen gemacht. Das ist sehr wichtig, denn nichts verfliegt schneller, als eine spontaner Geistesblitz. Im Mailwechsel mit meinem Verleger schmiede ich neue Ideen, wie wir mein Buch publik machen können. Der kleine Verlag hat den Nachteil, dass es so gut wie keinen Werbeetat gibt und den Vorteil, dass ich direkten Kontakt habe und da mitmischen kann, eigene Vorschläge realisieren.

Wie hat sich Ihre Arbeit in den letzten Jahren bzw. in der letzten Zeit verändert?

Seit ich bei Facebook bin – jetzt etwa seit einem Jahr – geht viel Zeit in das Kontakte schaffen und Kontakte pflegen, das macht a) Arbeit und b) Spaß. Mein Schreiben hat sich verändert, seitdem ich vor ca. einem Jahr im Web einige Beiträge zur Romantheorie fand. Da machte es bei mir click – und auf einmal wusste ich, wie ein Plot geschmiedet wird. Die wichtigste Veränderung der letzten Zeit ist aber, dass ich derzeit so gut wie nicht neu schreibe, sondern mich fast ausschließlich darum bemühe, mein Werk unter die Leute zu bringen.

Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Nachdem das große Problem, einen Verleger zu finden, seit geraumer Zeit gelöst ist, gibt es im Wesentlichen zwei große Aufgaben, die man ohne Weiteres Probleme nennen kann: a) Buchhandlungen aufzutun, die das Buch nehmen und, noch besser, bereit sind, eine Lesung damit zu veranstalten und b) Besprechungen in der Presse zu bekommen. Da geht es einem ein wenig so wie einst dem Schuhmacher Voigt alias Hauptmann von Köpenick, der keine Arbeit bekam, weil er keine Aufenthaltserlaubnis hatte und keine Aufenthaltserlaubnis, weil er keine Arbeit nachweisen konnte: Der Buchhandel will als erstes wissen, was über das Buch in der Presse – je größer das Blatt desto besser – gestanden hat, die Presse nimmt nur Bücher, die schon im Buchhandel erfolgreich sind. Wäre man Pessimist, könnte man es also gleich bleiben lassen. Bin ich aber nicht, versuche immer wieder, die undichten Stellen in diesem hermetischen System zu finden. Nicht ganz ohne Erfolg.

Wo finden wir Sie im Internet?

Selbstverständlich habe ich eine Homepage: till-kurbjuweit.jimdo.com Die enthält nicht nur die üblichen Informationen über mein Buch, sondern auch einen Blog „Gedanken von Tag zu Tag“. Der Buchtrailer, der dort eingebettet ist, ist auch direkt bei Youtube zu finden. Und bei Facebook bin ich natürlich auch, einfach Till Kurbjuweit eingeben. Bei Amazon habe ich eine Autorenseite, auf der, wie auf meiner Homepage, meine nächsten Lesungen gelistet sind. Man findet sie unter dem Buchtitel „Ansichtskarten aus der Kälte“. Und selbstverständlich findet man mich auch auf der Verlagsseite www.il-verlag.com

Bildquelle: Till Kurbjuweit

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