Sandra Elm: Ich re-cycle alte Lieblings-T-Shirts und mache daraus Cover für Notizbücher

Die folgenden fünf Fragen werden regelmäßig von den unterschiedlichsten Köpfen der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Herausforderungen in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen. (Jedoch behalte ich mir vor, nicht alle Zusendungen zu veröffentlichen.)

Sandra Elm: Ich re-cycle alte Lieblings-T-Shirts und mache daraus Cover für Notizbücher

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Hallo. Ich bin Sandra Elm von re-cover.de und verpasse ihnen ein neues Outfit. Ich liebe Notizbücher und mag Materialien, die Geschichten erzählen können – und daraus ist ein sehr spannendes Projekt entstanden: Ich re-cycle alte Lieblings-T-Shirts und mache daraus Cover für Notizbücher.

Sandra Elm: Ich re-cycle alte Lieblings-T-Shirts und mache daraus Cover für Notizbücher

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Da re-covern nicht mein Haupt-Job ist, gibt’s den klassischen Arbeitstag in diesem Sinne bei mir so nicht und ich werde – je nachdem, was ansteht – erst nach Feierabend aktiv. Dann bearbeite ich Anfragen im Internet, bereite alte T-Shirts auf, drucke, schneide und kaschiere, bastele Visitenkarten, schreibe Rechnungen und bringe Bestellungen zum Versand. Wochenends streife ich über Flohmärkte auf der Suche nach alten T-Shirt-Schätzen. (Wobei ich mich immer wieder frage, wo die guten alten Konzert-T-Shirts geblieben sind, die ja offensichtlich kein Mensch mehr anzieht.)

Wie hat sich Ihre Arbeit in den letzten Jahren bzw. in der letzten Zeit verändert?

Die handwerklichen Arbeitsschritte sind nach wie vor unverändert: Ich wähle anhand einer Schablone den Ausschnitt für das Cover aus, kaschiere und schneide das Material, steppe – wenn gewünscht – die Buchkanten mit der Nähmaschine ab und fertige farblich passende Verschluss-Gummibänder.

Was sich verändert hat, ist das Marketing. Da ich nicht viel Budget habe, bietet sich facebook an, um online auf „Neu-Erscheinungen“, Aktionen und Veranstaltungen hinzuweisen. Das ist unkompliziert und kostenlos, aber ich erreiche halt überwiegend nur die Mitglieder, die re-cover.de eh schon kennen. (Dass der Like-Button definitiv beliebter ist als die Teilen-Funktion , sollte bekannt sein:)

Da man im Internet Haptik bis dato nur schwer rüberbringen kann, ist es für mich unumgänglich, meine Produkte ab und an live vorzustellen und zu präsentieren. Dafür investiere ich dann Geld – zum einen für analoge Werbemittel (Visitenkarten, Sticker und Buttons aus T-Shirt-Stoff) und zum anderen Teilnahmegebühren für Design-Märkte und Verkaufs-Messen. So hat dann auch der Besucher, der auf einer Veranstaltung kein Buch gekauft hat, die Möglichkeit, eine Referenz für den Service, den re-cover.de bietet, zunächst mit nach Hause und eventuell zu gegebener Zeit in Anspruch zu nehmen.

Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Mein Problem ist, dass die Feierabende zu kurz und die Feiertage zu knapp sind. Und dass ich kein eigenes Ladengeschäft habe, in dem interessierte Kunden ihre T-Shirts abgeben, Muster-Bücher anschauen und ihre fertigen ShirtBooks abholen können.

Als schwierig gestaltet sich auch die Präsentation der Produkte auf Plattformen wie dawanda, da wirklich jedes Teil ein Unikat ist. Da komme ich kaum hinterher mit Fotografieren, Fotos hochladen, Produkt beschreiben. Und eigentlich möchte ich ja auch lieber den re-cover-Service anbieten: Jemand überlässt mir sein altes Lieblings-T-Shirt und bekommt im Gegenzug ein Notizbuch mit einem Cover aus eben diesem. Mit Bezug zum Bezug sozusagen…

Wo finden wir Sie im Internet?

Auf direktem Wege via www.re-cover.de – Spaß macht aber auch ein kleiner Umweg über unsere facebook-Site

Vielen Dank für Ihre Zeit!

Bildquelle: Sandra Elm

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