Bernhard Sommerfeld: Ich war fast 28 Jahre als Buchhändler bei Lehmanns Berlin tätig

Die folgenden sechs Fragen unserer Interview-Reihe werden regelmäßig von den unterschiedlichsten Köpfen der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Herausforderungen in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen. (Jedoch behalte ich mir vor, nicht alle Zusendungen zu veröffentlichen.)

Bernhard Sommerfeld

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Mein Name ist Bernhard Sommerfeld. Wie einige vielleicht noch wissen, ich war fast 28 Jahre als innovativer Buchhändler bei Lehmanns Berlin in der Informatik-Abteilung tätig. Leander Wattigs “Initiative für eine stärkere Vernetzung der Buchbranche” finde ich sehr gut. Vernetzung ist so wichtig. Soziale Netzwerke waren daher von Anfang an auch mein Thema. Seit 1994 habe ich über die neuen Möglichkeiten des Buchhandels im Internet geschrieben oder Vorträge darüber gehalten. So z.B. im Börsenblatt als ich Twitter entdeckt hatte. Ich bin sehr neugierig und habe oft neue Software und Plattformen probiert.

Obwohl ich als Mitglied einer Berliner-Senats-Kommission eBook-Projekte gefördert habe, lese ich selbst lieber gute Bücher auf Papier.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Mit viel Gelassenheit und völlig ohne Smartphone beginnt mein Tag meist mit Mail, Twitter, Facekook. Zur Zeit betreue ich auch einige Verlags-Acounts im Gesundheitswesen. Social Media Marketing ist für mich kein Placebo. Es zählen Resultate. Sowohl Facebook als auch Twitter werden noch verstärkt ins E-Commerce-Geschäft einsteigen.

Und ich bin dabei, meine frühen Erinnerungen von 1990-1995 als Buchhändler aufzuschreiben. Das war die spannende Zeit, wo ‪Linux‬ und das ‪‎Internet‬ zu uns kamen. Der Text auf Google Docs ist ein erster Entwurf auf 85 Seiten. Um Anregungen und Kommentare zu dieser Zeit (ohne Suchmaschinen) zu bekommen, freue ich mich natürlich sehr. Mein Text-Entwurf ist auf http://goo.gl/6nfws9

Wie hat sich Ihre Arbeit über die Zeit verändert?

Ich war wohl einer der ersten, der das Internet als Vertriebsplattform nutzte, doch was die Digitalisierung für unsere Gesellschaft bedeutet, ist vielen von uns noch immer nicht ganz klar. “Das Internet”, hat Tim Berners Lee, einer der “Väter des Internets”, einmal gesagt, “ist eher eine gesellschaftliche Erfindung als eine technische.” Genau. Erst verschwanden Dinge: Faxgeräte, Kassettenrekorder, Lexika. Dann verschwanden Orte: Schallplattenläden, Telefonzellen, Buchhandlungen, Arbeitsplätze – und neue Räume entstanden – im Netz.

Was ist ein Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Vor einigen Jahren war ich aktiver Blogger – und werde Anfang 2015 für #KlinikWissenManagen wieder dabei sein. In 10 Jahren hat sich bei den Blogs einiges geändert und ich bin neugierig was mich erwartet. Wissensmanagement und E-Learning sind spannende und notwendige Themen der Zukunft.

Wer sollte Sie ggf. kontaktieren – welche Art von Kontakten wäre zurzeit hilfreich für Sie?

Seit einigen Monaten poste ich auch Wissenswertes rund ums Gesundheitswesen auf facebook.com/medizinbuch mit wachsender Reichweite und ohne Werbung. Ich freue mich immer über neue Kontakte 🙂

Wo finden wir Sie im Internet?

about.me/Sommerfeld oder per mail bso2000@web.de

Vielen Dank für Ihre Zeit!

Bildquelle: Bernhard Sommerfeld

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