Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern oder im Bereich Publishing?

Ich bin Friedrich Ani und Schriftsteller. Meine Bücher erscheinen im Suhrkamp Verlag.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Wenn ich an einem Roman oder einem anderen längeren Text arbeite, versuche ich, jeden Tag gegen acht Uhr morgens anzufangen und bis etwa 15 Uhr etwas hinzukriegen. Das klappt nicht immer, aber ich laufe nicht weg. Ein paar Sätze, manchmal Seiten klappen dann schon.

Wie verändert sich Ihre Arbeit (z.B. durch die fortschreitende Digitalisierung)?

Statt auf der Schreibmaschine schreibe ich die meisten Sachen auf einem relativ kleinen Laptop, den ich auf Reisen gut mitnehmen kann. Ab und zu benutze ich noch eine meiner zwei Reiseschreibmaschinen, damit ich nicht völlig aus der Übung komme.

Welche Erfolge konnten Sie in letzter Zeit feiern?

Erfolge? Schwieriger Begriff. Ein guter Satz ist für mich ein Erfolg, ein in Schrift umgesetzter Gedanke, der auch am nächsten Tag noch was taugt, oder eine in Sätze, die mich beglücken, verwandelte Empfindung. Manchmal erhalte ich auch einen Preis für einen Roman oder ein Drehbuch, dann freue ich mich.

Wo hakt es? Was ist eine Herausforderung, für die Sie eine Lösung suchen?

Wo es hakt? Ständig und überall. Dann versuche ich, die passenden Wörter zu finden und aus ihnen geschmeidige oder verstörende Sätze zu formen. Wenn es nie hakt, stimmt was nicht.

Wer sollte Sie ggf. kontaktieren? Welche Art von Kontakten wäre hilfreich?

Kontakte ergeben sich. Wer mich kontaktieren will, kann es versuchen, vielleicht wird was draus.

Wo finden wir Sie im Internet?

Eine Webseite habe ich nicht, ich bin auf www.suhrkamp.de zu finden oder irgendwo anders im Netz, das ja irgendwann jeden und jede einfängt.

Wen sollten wir auch mal fragen? Wer macht Zukunftsweisendes im Publishing oder in der Buchwelt allgemein?

Fragen Sie meinen Lektor Thomas Halupczok, der kennt sich aus.

Die Abschlussfrage darf natürlich nicht fehlen: Welches Buch hat Sie zuletzt beeindruckt?

Zuletzt (und arg verspätet) hat mich der Roman »Die Baugrube« von Andrej Platonow beeindruckt, berührt und erschüttert. Platonow hat eine eigene Welt aus Sprache erfunden für eine grausam-deprimierende Welt von Arbeitern, die sich angeblich für einen höheren Zweck zugrunde schuften. Danach konnte ich tagelang keine Zeile mehr schreiben oder lesen.

 

 

Foto (c) Susie Knoll