Sabine Kieselbach: Ich bin Literaturkorrespondentin bei der Deutschen Welle und mache Bücher zu Bildern

Sabine Kieselbach: Ich bin Literaturkorrespondentin bei der Deutschen Welle und mache Bücher zu BildernDie folgenden sechs Fragen unserer Interviewreihe werden seit 2009 regelmäßig von interessanten Menschen beantwortet, die „was mit Büchern“ bzw. Publishing machen, und hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf Buchmenschen und Publisher*innen lenken und die zum anderen Veränderungen und Herausforderungen in den unterschiedlichsten Bereichen des Publishing sichtbar werden lassen. Unser Ziel damit ist es, die Menschen noch enger in den Kontakt und Austausch zu bringen.

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern bzw. mit Publishing?

Sabine Kieselbach

Ich bin Literaturkorrespondentin bei der Deutschen Welle (TV und Social Media bei Deutschlands internationalem Multimedia-Unternehmen) und habe eigentlich schon immer „was mit Büchern“ gemacht, seit 2016 ausschließlich. Eins der spannendsten Projekte der letzten Jahre: Zusammen mit meinem amerikanischen Kollegen David Levitz haben wir 100 Videos (jeweils auf Deutsch und Englisch) produziert, in denen wir deutschsprachige Romane vorstellen, die ins Englische übersetzt wurden. Von Thomas Mann bis Philipp Winkler. Damit waren wir schon auf internationalen Festivals und Buchmessen zu Gast – in Indien, Taiwan und den USA – machen dabei Werbung für deutschsprachige Literatur. Auch wenn es heute mehr Interesse daran gibt als früher, so erscheinen auf Englisch nach wie vor gerade einmal drei Prozent Bücher in Übersetzung – aus allen Sprachen. Da geht noch was…

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Gibt’s nicht. Lesen, Schreiben, Interviews anfragen, Drehen, Schneiden, Texten. Was gerade anfällt. Aber was für ein Privileg, für diesen Job bezahlt zu werden!

Wie hat sich Ihre Arbeit über die Zeit verändert?

Sehr. Ich habe mit Print angefangen, dann Radio gemacht, und bin seit 19 Jahren beim Fernsehen. Jedes Medium funktioniert anders, jedes hat seinen eigenen Reiz. Unser neues Projekt ist ein englischsprachiger YouTube-Kanal, DW Books, in dem es um alles rund um Bücher und Autoren gibt. Reportagen über und mit Schriftstellern und Schriftstellerinnen aus aller Welt, Porträts, Interviews, Buchempfehlungen. Es gibt ja das weiterverbreitete Vorurteil, dass Bücher und Bilder (TV und Videos) nicht wirklich zusammenpassen. Ich finde: doch! Man braucht sich ja bloß die vielen tausend Booktuber anzugucken, die insgesamt und weltweit auf 200 Millionen Aufrufe kommen. Und wir wollen ja mehr sein als das, hintergründiger. Was allerdings nicht geht, sind Buchrezensionen. Da sind wir einfach das falsche Medium.

Was ist ein Problem, für das Sie eine Lösung suchen?

Weniger ein Problem als eine Herausforderung: Abonnenten für unseren YouTube-Kanal gewinnen. Seit ich in das neue Universum von YouTube eingetaucht bin, habe ich so wahnsinnig interessante Kanäle und Angebote kennengelernt. Aber viele Leserinnen und Leser, vor allem die über 40, zucken vor YouTube noch zurück. Vielleicht können wir die ja doch überzeugen, dass Bücher und Bilder zusammenpassen.

Wer sollte Sie ggf. kontaktieren? Welche Art von Kontakten wäre hilfreich?

Wir suchen den Kontakt zu allen Social-Media-Formaten, die sich mit Literatur beschäftigen. Zu Veranstaltern und Verlagen. Vielleicht ergibt sich ja auch eine Form der Zusammenarbeit. Und wir sind auch immer interessiert an Themen, über die wir berichten könnten. Gerne an: books@dw.com.

Wo finden wir Sie im Internet?

 

Foto: (c) Sabine Kieselbach

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