Manuela Martini: Das, was ein klassischer Buchverlag für die Promotion tut, reicht nicht mehr aus

Die folgenden fünf Fragen werden regelmäßig von den unterschiedlichsten Köpfen der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Herausforderungen in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen. (Jedoch behalte ich mir vor, nicht alle Zusendungen zu veröffentlichen.)

Manuela Martini: Das, was ein klassischer Buchverlag für die Promotion tut, reicht nicht mehr ausWer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Ich schreibe Bücher. Romane. Krimis. Unter Manuela Martini habe ich eine die in Australien spielende Krimiserie um den Brisbaner Detective Shane O’Connor verfasst und einen historischen Roman, der vergriffen war und den ich jetzt als eBook wieder aufgelegt habe. Außerdem schreibe ich im Arena-Verlag Thriller für Jugendliche.

Unter dem Namen Fran Ray sind bisher zwei Verschwörungs-Thriller erschienen, die sich mit Themen wie Genmanipulation, Überwachung und gesellschaftspolitischen Themen beschäftigen. Ein dritter ist gerade in Arbeit.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Ab 10 etwa sitze ich am Schreibtisch. Vorher hab ich mich um Haushalt und Tiere gekümmert, ein bisschen Sport gemacht. Wenn ich intensiv an einem Roman arbeite, versuche ich alles Bürokratische – auch die Beantwortung von eMails und Aktivitäten auf Facebook etc. auf den Nachmittag zu verlegen. Ich schreibe bis etwa 14.00 Uhr, dann ist Mittagspause angesagt, die sich im Sommer hier in Südspanien auch bei mir bis etwa 17.00 Uhr ausdehnt. Danach ist Büroarbeit dran und meist bereite ich das Kapitel für den nächsten Tag vor.

Wie hat sich Ihre Arbeit in den letzten Jahren bzw. in der letzten Zeit verändert?

Ich denke jetzt an einen Zeitraum von etwa 12 Jahren. Das Internet hat meine Arbeit sehr verändert. So ist die Recherche wesentlich einfacher und schneller geworden. Das hat auch die Themen meiner Bücher und meine Schreibweise beeinflusst. Musste ich früher zeitaufwändige Wege in Bibliotheken unternehmen, bekomme ich alle möglichen Informationen per Klick.

Durch das Internet und social media Aktivitäten engagiere ich mich mehr für meine Bücher als früher, ich kann meine Leser besser erreichen und ich habe gelernt, auch etwas von mir persönlich mitzuteilen. Das ist eine neue Herausforderung, nachdem ich an einem bestimmten Punkt gemerkt habe, dass das, was ein klassischer Buchverlag für die Promotion tut, nicht mehr ausreicht.

Inzwischen arbeite ich eng mit einer PR-Agentin Ann Kathrin Marr zusammen um Aktionen zu planen, meine Homepage umzugestalten und den Dialog mit Presse, Verlag und auch potenziellen Lesern zu bewältigen. Mit Leander Wattig habe ich ein neues Konzept erarbeitet, um mich zeitökonomisch im Web zu präsentieren, wir stehen in regelmäßigem Kontakt, um jeweils neu auftauchende Fragen oder Anforderungen zu besprechen.

Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Ganz klar ist mein Problem: Wie kriege ich meine schriftstellerische Arbeit einerseits und die vielen, ständig wachsenden Möglichkeiten, mich nach außen – sprich im Internet – zu präsentieren, Interesse zu wecken, Fragen meiner Leser zu beantworten – unter einen Hut. Der Tag hat immer noch bloß 24 Stunden.

Wo finden wir Sie im Internet?

Unter: www.manuelamartini.de, www.fran-ray.com

Vielen Dank für Ihre Zeit!

Bildquelle: Manuela Martini

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