Elisabeth Böker: In meiner Promotion analysiere ich den Boom skandinavischer Literatur

Die folgenden sechs Fragen unserer Interview-Reihe werden regelmäßig von den unterschiedlichsten Köpfen der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Herausforderungen in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen. (Jedoch behalte ich mir vor, nicht alle Zusendungen zu veröffentlichen.)

Elisabeth Böker

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Ich heiße Elisabeth Böker und arbeite als wissenschaftliche Mitarbeiterin am DFG-Graduiertenkolleg 1787 „Literatur und Literaturvermittlung im Zeitalter der Digitalisierung“ an der Georg-August-Universität Göttingen. Meine Doktorarbeit schreibe ich über skandinavische Bestseller auf dem deutschen Buchmarkt. Den aktuellen Boom skandinavischer Literatur möchte ich in meiner Promotion auf ausgewählte Marktmechanismen und Instanzen der Literaturvermittlung hin analysieren. Er begann mit Sofies Welt von Jostein Gaarder und Fräulein Smillas Gespür für Schnee von Peter Høeg in Deutschland Anfang der 1990er Jahre. Nach wie vor, wie Jonas Jonasson oder ganz aktuell Fredrik Backman zeigen, entwickelt sich der Trend immer weiter. Besonders Krimis bestimmten den Boom. Das heißt, ich forsche über Bücher. Vor meiner Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin habe ich Buchwissenschaft in Mainz studiert und darüber hinaus parallel im Journalismus gearbeitet.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Getreu dem Motto „der frühe Vogel fängt den Wurm“ beginne ich den Tag am frühen Morgen. Meist lese ich noch bevor ich ins Büro radele meine Mails und beantworte sie, so dass ich, wenn ich in der Universität angekommen bin, gleich ins Recherchieren, Lesen und Schreiben an meiner Promotion eintauchen kann. Am Mittag gehe ich fast immer mit meinen Kollegen gemeinsam Essen, eine Zeit, die wir für regen Austausch und Diskussionen nutzen. Danach erledige ich organisatorische Arbeiten oder arbeite weiter an meiner Dissertation. Besonders am Abend schmökere ich gerne noch – nicht nur, aber immer wieder gerne, in den Bestsellern.

Hinzu kommen immer wieder Kollegsveranstaltungen wie Forschungswerkstätten, in denen wir gemeinsam wissenschaftliche Texte zu aktuellen Themen in der Literaturwissenschaft diskutieren, Forschungsseminare oder Praxiswerkstätten, zu denen Personen aus der Praxis mit uns über aktuelle Phänomene im Literaturbetrieb diskutieren.

Wie hat sich Ihre Arbeit über die Zeit verändert?

Meine Stelle trat ich zu Beginn des Jahres an, so dass sich nach einem Dreivierteljahr noch nicht zu viel verändert hat. Erfreulich ist, dass ich sichtlich merke, dass ich mein Thema immer tiefer ergründe und bereits die ersten Ergebnisse auf Papier gebracht sind.

Was ist ein Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Ein konkretes Problem, für das ich derzeit eine Lösung suche, kann ich derzeit nicht vermelden. Wohl aber bin ich immer sehr über Austausch zu meinem Thema, gerade auch mit Personen aus der Praxis, dankbar – was mich zur nächsten Frage führt.

Wer sollte Sie ggf. kontaktieren – welche Art von Kontakten wäre zurzeit hilfreich für Sie?

Ich freue mich sehr über jede Anregung und Diskussionen zu meinem Dissertationsthema. Zwei wichtige Aspekte in meiner Arbeit sind der Transfer der Titel aus dem Skandinavischen ins Deutsche, insbesondere durch Agenturen, und das (Online-)Marketing von Büchern, explizit von Titeln mit Bestsellerpotenzial. Gerade hierzu danke ich für Kontakte. Zudem ist im Kollegsprogramm vorgesehen, dass wir Kollegiaten eine bis zu sechsmonatige Praxisphase absolvieren. Dafür bin ich derzeit auf der Suchen, wo ich das Volontariat/Praktikum für mein Projekt am gewinnbringendsten absolviere. Besonders wertvoll erscheint mir eine Mitarbeit im Lektorat oder Marketing oder in einer Agentur mit Skandinavienschwerpunkt. Gerne komme ich auch diesbezüglich mit Ihnen ins Gespräch. Vielen Dank!

Wo finden wir Sie im Internet?

uni-goettingen.de/de/475132.html

Vielen Dank für Ihre Zeit!

Bildquelle: Elisabeth Böker

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