Christine Schweizer: Durch das Internet sind die Autoren nicht mehr nur ein Name auf dem Buch

Christine Schweizer: Durch das Internet sind die Autoren nicht mehr nur ein Name auf dem BuchWer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Meine Name ist Christine Schweizer, leidenschaftliche Leserin und vor einiger Zeit habe ich meinen eigenen Bücherblog TinesBücherwelt ins Leben gerufen. Dort stelle ich nicht nur meine Rezensionen ein, sondern auch Interviews mit Autoren (hierbei können die Leser vorher immer ihre Fragen mit einsenden) und seit neuestem auch Gewinnspiele unter dem Motto “Antworten und Gewinnen”. In der Regel sollen hier dann 3 Fragen beantwortet werden, und zu gewinnen gibt es meistens ein signiertes Buch.

Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit?

Durch das Internet hat sich einiges verändert. Nicht nur, das ich mich mit anderen Lesern über ein Buch austauschen kann, Meinungen anderer auf verschiedenen Plattformen lesen kann, nein auch die Autoren und Verlage sind näher gekommen. Waren die Autoren früher für mich immer mehr nur ein Name auf dem Buch, haben sie heute ein Gesicht und sind realer geworden… Die meisten Autoren, die ich bisher virtuell (und live) kennen gelernt habe, sind sehr aufgeschlossen den Lesern gegenüber.

Mir hat sich die Vielfalt der Bücherwelt mehr offenbart als ich es je dachte. Der Informationsaustausch erfolgt schneller, sei es über Newsletter, Facebook oder Twitter und andere Plattformen, genauso direkt über Email. Auch bekommt man teilweise schon fast live mit wenn ein Autor an einem Buch arbeitet und kann verfolgen, wie der Weg weitergeht bis zum Erscheinen.

Nachdem ich mich in ein paar Bücherforen angemeldet hatte, sprang meine Wunschliste enorm an und erweitert sich fast täglich. Manch ein Buch ginge mir bestimmt durch die Lappen, wenn ich nicht auf Tipps und Empfehlungen eingehen würde.

Durch das Schreiben der Rezensionen hat sich für mich die Leseperspektive erweitert. Denn jetzt wird das Buch nicht mehr nur gelesen und dann in das Regal gestellt, sondern nochmal darüber nachgedacht: was hat mir gefallen, was nicht. Teilweise bekommt man auf seine Rezension (egal ob positiv oder negativ) sogar eine Antwort vom Autor persönlich.

Der Informationsfluss ist vielfältiger und ausführlicher als die meisten Buchhandlungen das heutzutage leisten (Ausnahmen bestätigen aber wie immer die Regel). Dennoch kaufe ich heute noch gerne in einer kleinen Buchhandlung meine Bücher und bestelle sie selten in einem Onlineshop.

Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Richtig typische Probleme kann ich so nicht sagen. Es sind entweder Herausforderungen, die einfach gelöst werden wollen. Für mich stellt sich die Frage: was biete ich an, um nicht in den Massen der Bücherblogs unter zugehen. Was spricht die Leser an, was spricht die Autoren an. Manche Verlage sind auch recht offen für Rezensionen, die auf Bücherblogs erscheinen.

Das Hauptproblem ist die Zeit, denn natürlich möchte auch mein Mann und die vier Kinder was von mir haben und wenn ich mal in einem Buch oder in der Arbeit an meinem Blog versunken bin, fliegt die Zeit nur so dahin. Aber ich habe gelernt, es einzuteilen und meine Prioritäten richtig zu setzen.

Wo finden wir Sie im Internet?

Blog: http://tinesbuecherwelt.wordpress.com
Twitter: http://twitter.com/Tinesbuecherwel

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Diese vier Fragen werden regelmäßig von Leuten aus der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Probleme in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen in Ihrer Bucharbeits-Umgebung bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen.

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