Olga A. Krouk: Dem Internet habe ich auch meinen Werdegang als Autorin zu verdanken

Olga A. Krouk

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Ich heiße Olga A. Krouk, bin freiberufliche Autorin und Journalistin. Es gibt zwei Sachen, die ich mit Büchern mache: Ich schreibe sie. Und ich rezensiere sie (selbstverständlich nicht meine eigenen). Aus meiner Feder sind bereits der Mystery-Thriller „Staub zu Staub“ im Sieben-Verlag und der Urban-Fantasy-Thriller „Schattenseelen“, der 1. Band einer Trilogie, der im Heyne-Verlag erschienen ist. In „Staub zu Staub“ geht es um eine ominöse Glaubensgemeinschaft, die die Offenbarung Johannes auf ihre eigene Weise deutet und dadurch den Tod eines wundersamen Jungen bestrebt. „Staub zu Staub“ ist ein Roman mit viel Action, einer komplizierten Liebesgeschichte, ein wenig humorvoll und stellenweise sehr brutal.

„Schattenseelen“ ist ein düsterer Romantasy-Thriller. Hier dürfen die Leser allerdings keine typische Romanze erwarten, denn die Beziehungen der Figuren sind sehr verwickelt. Es geht um die Krankenschwester Evelyn, die mit den Welten der Nachzehrer und der Metamorphe konfrontiert wird. Nachzehrer sind von Hexen verfluchte Untote, die sich von der Lebensenergie normaler Menschen ernähren. Ihre Widersacher, die Metamorphe, sind noch halbwegs normale Menschen, die sich mit ihrem Seelentier verbinden können und teilweise auch dessen Fähigkeiten teilen. Evelyn wird von beiden Spezies für eine der ihren gehalten. So gerät sie in dieser Fehde schnell zwischen die Fronten; zu allem Überfluss auch in der Liebe.

Für die Zeitschrift „Nautilus – Abenteuer und Phantastik“ rezensiere ich Bücher, führe Interviews mit anderen Autoren und – was mir am meisten Spaß bereitet – schreibe Artikel, die ebenfalls eng mit Büchern zu tun haben. Wie z. B. der Artikel über die Gestaltwandler-Motive in den Romanen (Nautilus-Ausgabe 71)

Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit?

Sie vereinfachen die Arbeit ungemein. Die Recherche läuft viel schneller, wenn man weiß, an welchen Stellen man suchen muss. Bei umfangreichen Themen wie z.B. Kabbala („Staub zu Staub“) hilft es, nach einem Plan vorzugehen, sonst bekommt man schnell das Gefühl, in der Fülle an Informationen zu ertrinken. Zuerst schafft man sich eine Wissensbasis, also: Worum geht es überhaupt bei diesem Thema, was ist „Kabbala“? Dazu reichen allgemeine Artikel wie bei Wikipedia aus. Dann sollte man überlegen, auf was man sich im Roman konzentrieren möchte. Mit anderen Worten: möchte man dem Leser nur Grundlagen darbieten, oder über konkrete Aspekte informieren?

Letztendlich wendet man einen Großteil der Recherche dafür auf, um sich einen fundierten Überblick zu verschaffen. In dem Roman selbst findet sich meist nur ein Bruchteil der Information wieder, die man als Autor erworben hat. Wenn man sich eine fundierte Wissensbasis erschlossen hat, kann man den Rat von Experten einholen oder die gefundenen Informationen überprüfen. Doch dann sollte man auch konkrete Fragen im Gepäck haben. Wenn einem nichts besseres einfällt als „Erzählen sie mir etwas über die Kabbala“, kann natürlich keine präzise Antwort erwartet werden.

Auch die Kommunikation per Mail geht Dank Internet viel einfacher. Für meine Nautilus-Kolumne „Kino im Kopf – fantastische Neuerscheinungen“ interviewe ich oft Autoren, um die Bücher treffender vorzustellen. Und wenn der Autor eine Homepage besitzt, ist es für mich viel einfacher, den ersten Überblick zu bekommen und ihn zu kontaktieren.

Dem Internet habe ich auch meinen Werdegang als Autorin zu verdanken, schließlich habe ich sehr vieles dem wunderbaren und sehr professionellen Autorenforum Montségur zu verdanken.

Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Zeitmanagement. Da ich einen 1,5 Jahre alten Sohn habe, kann ich ihm schwer begreiflich machen, dass Mama schreiben muss, weil der Abgabetermin immer näher rückt. Deshalb ist es schon eine Wissenschaft für sich, eine zusätzliche Minute herauszuschlagen, um arbeiten zu können. Deshalb bin ich sehr froh, dass ich einen so hilfsbereiten und verständnisvollen Mann habe.

Auch ist es oft so, dass ich mich mit dem Schreiben plötzlich sehr schwer tue. Manchmal muss ich mich beinahe zwingen weiterzumachen. Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass im Text etwas nicht stimmt: Entweder hinkt der Plot, oder ich bin unbewusst mit der sprachlichen Ausführung unzufrieden. Doch die genaue Stelle zu finden, die Probleme macht, ist manchmal sehr, sehr schwierig.

Wo finden wir Sie im Internet?

Meine Homepage: www.olgakrouk.de
HP zu „Schattenseelen“: www.schattenseelen.olgakrouk.de
„Schattenseelen-Feature“: http://www.heyne-magische-bestseller.de/feature_schattens.html

Bildquelle: © U. Schwalm

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Diese vier Fragen werden regelmäßig von Leuten aus der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Probleme in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen in Ihrer Bucharbeits-Umgebung bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen.

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