Nicole Döhling: Ich habe meinen Job aufgegeben, um mich nur noch dem Schreiben zu widmen

Nicole Döhling
Nicole Döhling

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Mein Name ist Nicole Döhling. Ich bin gelernte Kinder- und Jugendpflegerin und Mutter von drei Kindern. Die Suche nach einem Verlag gestaltete sich einfacher als angenommen. Über das Internet suchte ich mir verschiedene Verlage heraus und schrieb diese an. Dabei hielt ich mich aber erstmal nur an die kleineren, denn zu den ganz Großen fehlte mir noch der Mut. So viel Vertrauen hatte ich dann doch nicht in mein Können. Schon im ersten Anlauf bekam ich von einem kleinen Verlag eine Zusage. Nichts, womit man wirklich reich werden würde, aber für den Anfang war ich glücklich damit. Vor wenigen Monaten wurde mein erster Roman veröffentlicht. Daraufhin habe ich meinen Job aufgegeben, um mich von nun an nur noch dem Schreiben zu widmen. Denn recht bald hatte ich bemerkt, dass drei Kinder, ein Job und der Haushalt mich so sehr ausfüllten, dass für das Schreiben kaum noch Zeit blieb. Da ich aber fest entschlossen war, den Traum vom Autor zu leben, war der einzige Weg, zu mehr Zeit zu kommen, meine Arbeit aufzugeben. Mit Erfolg, denn auch mein zweiter Roman hat schon seinen Weg zu einem Verlag gefunden. Schon seit meiner Kindheit fühle ich mich sehr zu Vampirgeschichten hingezogen, weswegen meine Bücher bisher auch alle von diesen faszinierenden Wesen handeln.

Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit?

Das Internet ist eine riesige Stütze für mich. Besonders die mühevolle Recherchearbeit erleichtert es. Aber auch die vielen Autorenforen haben mir sehr geholfen. Dort spart man nicht mit Kritiken und hilfreichen Tipps. Und gerade ernstgemeinte Kritiken führen einen Autor oftmals auf den richtigen Weg. Der einfache Kontakt zum Leser ist noch ein Vorteil, den das Internet bietet. Mit Hilfe von E-Mails kann ich Leserfragen unkomplziert und schnell beantworten.

Auch der Kontakt zum Verlag gestaltet sich so einfacher. Und es macht mir immer wieder Freude, wenn ich zufällig auf eine Seite stoße, auf der ein Kommentar zu meinem Buch steht. Sowas hat mich schon manches Mal wieder aufgebaut und aus einer Schreibblockade herausgeholt.

Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Die eigene Unsicherheit. Irgendwie kann ich nie wirklich zufrieden mit dem sein, was ich geschrieben habe. Ich will es immer noch besser hinbekommen, und muss mich dann schon fast zwingen, einen fertigen Roman als fertig zu akzeptieren. Manchmal springe ich immer und immer wieder zu schon vor Wochen geschriebenen Textstellen zurück und überarbeite sie, schreibe sie um, um dann wiederum Wochen später festzustellen, dass die anfängliche Version doch viel besser war.

Wo finden wir Sie im Internet?

Sie finden mich unter: www.romanciere.de

Bildquelle: Nicole Döhling
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Diese vier Fragen werden regelmäßig von Leuten aus der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Probleme in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen in Ihrer Bucharbeits-Umgebung bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen.

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