Friederike Moldenhauer: Persönliche Kommunikation ist durch nichts zu ersetzen

Friederike Moldenhauer

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Seit 2004 bin ich selbständig und arbeite als freie Lektorin mit dem Schwerpunkt Wirtschaft/Psychologie/Ratgeber sowie Fachbuch Psychologie. Darüber hinaus übersetze ich Sachliteratur. Wichtiges Standbein ist aber auch die Veranstaltungsorganisation: Der MACHTclub e. V., den Hamburger Autoren und Verleger 2000 gegründet haben, organisiert regelmäßig Lesungen, bei denen der Spaß einer Lesung sowohl für den präsentierten Autor als auch für das Publikum im Vordergrund steht. Der Science Slam, den ich neben dem Poetry Slam 8min Eimsbüttel moderiere, präsentiert Wissenschaftsthemen im Rahmen des Kurzvortrages mit Wertung einer Jury wie beim Eiskunstlauf – ein Format, das ich sehr schätze, weil Sachthemen unterhaltsam konsumentengerecht aufbereitet werden. „Perlen vor die Säue“ im Literaturhaus und „poets on the beach“ sind weitere Lesereihen, die ich moderiere. Mit meinem Kollegen Joachim Bitter habe ich den Ratgeber „Literatur veranstalten“ (Meidenbauer 2005) geschrieben, mit Tina Uebel zusammen die Anthologie „Sex ist eigentlich nicht so mein Ding“ (Eichborn 2007) herausgegeben.

Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit?

Hinsichtlich des Lektorats und Übersetzung ist der Computer das wichtigste Arbeitsmittel. Einige Recherchemöglichkeiten im Internet sind von unschätzbarem Wert für meine Arbeit. Ohne E-Mail ist Organisation und Pressearbeit nicht möglich und auch nicht mehr vorzustellen.

Hin und wieder überlege ich mir ein digitales Buchlesegerät zu kaufen, weil es manchmal die Arbeit erleichtern kann. Dabei scheitere ich aber an meinem Konservatismus. Denn wenn ich lese, will ich Seiten umblättern, da bin ich old school, aber in einigen Jahren können wir darüber noch mal reden.

Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Für einige Aufträge nutze ich ein spezielles Layout-Programm, das es immer noch nicht für Macs gibt. Außerdem bin ich unschlüssig, ob die Teilnahme an diversen Online-Medien und Social Networks wirklich sinnvoll ist. Persönliche Kommunikation ist durch nichts zu ersetzen, daher bin ich skeptisch.

Wo finden wir Sie im Internet?

www.moldenhauer-text.de
www.scienceslam.de
www.macht-ev.de
www.writersroom.de

Foto: Stefan Malzkorn, www.malzkornfoto.de

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Diese vier Fragen werden regelmäßig von Leuten aus der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Probleme in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen in Ihrer Bucharbeits-Umgebung bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen.

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