Harald A. Weissen: Wer Neuland entdecken will, muss Grenzen überschreiten

Harald A. Weissen
Harald A. Weissen

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Ich heisse Harald A. Weissen, schreibe seit gut 25 Jahren und liebe gut erzählte Geschichten über alles, ob nun in literarischer, gezeichneter oder gefilmter Form. Dabei bin nicht auf ein Genre fixiert, halte diese ’Schubladen’ sogar für hinderlich und versuche stets, aus ihnen auszubrechen – wie sagt doch ein altes Sprichwort: Wer Neuland entdecken will, muss Grenzen überschreiten. Wenn ich allerdings ein Genre wählen müsste, wäre es wohl das der Phantastik in seinen düstersten Spielformen.

Dabei begann alles recht harmlos: In meiner frühen Jugend entdeckte ich Karl May, Die drei ???, 5 Freunde, Jules Verne, die Gespenster Geschichten-Comics und schwarz-weisse Monsterfilme. Etwas später dann überrumpelte mich Stephen King mit seiner grossartigen Erzählkunst. Irgendwann in dieser Zeit begann ich, all diese Ideen in einen geistigen Mixer zu werfen und auf’s Papier zu bringen. Die Zeit brachte neue Einflüsse: Autoren, Filme, Schule, das Arbeitsleben … und noch heute zählt all dies, der Alltag und das Leben, zu den wichtigsten Quellen, aus denen Geschichten entstehen, wachsen und letzten Endes blühen.

Veröffentlichungen gibt es von mir nicht viele, da ich mich selten darum kümmere – es ist letztendlich der Entstehungsprozess einer Geschichte, der mich reizt. Noch aktuell ist ’Eldorado’ im gleichnamigen Kurzgeschichtenband des Phantastische-Zeiten-Verlages. 2009 erschien ’Stadttiere’ in der Anthologie ’Dark Ladies 1’ aus dem Fabylon Verlag. Im Mai 2010 wird mein Roman ’Begegnung mit Skinner’ in der von Alisha Bionda betreuten Scream-Edition im Sieben Verlag erscheinen. Und im Oktober folgt dann im selben Verlag die Kurzgeschichte ’Nachtsendung’ in der Anthologie ’Painstation’.

Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit?

Wie alles im Leben hat auch das Internet positive wie negative Seiten. Persönlich halte ich es für eine enorme Erleichterung, wenn es darum geht Recherche zu betreiben. Allerdings ist die Menge an Fehlinformationen, auf die man dabei stösst, auch nicht zu unterschätzen. Als Marketinginstrument ist das Internet wohl zu einer unumgänglichen Sache geworden. Was Kommunikation und Kontaktmöglichkeiten betrifft, kann es dank Foren ebenfalls dienlich sein, doch ziehe ich es noch immer vor, Leute an einem Konzert, im Fitnessclub oder in einer Bar kennen zu lernen.

Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Ich bin ein Geniesser, würde am liebsten nur lesen, etwas Sport betreiben, Musik hören, herumreisen und Freunde treffen – und obwohl das in unserer von Terminen, Zeit- und Leistungsdruck diktieren Zeit schon mal ein Problem sein kann, suche ich für dieses manchmal hinderliche Bedürfnis gar nicht nach einer Lösung. Man hat nur ein Leben, wenn es vorbei ist, ist es vorbei. Und bisher habe ich es immer irgendwie geschafft, den Arbeitsalltag, das Schreiben und das Geniessen in einer gesunden Ballance zu halten.

Wo finden wir Sie im Internet?

Bisher gar nicht. Da ich selbst nicht die Fähigkeiten habe, eine Internetseite so zu gestalten, wie ich sie mir vorstelle, lasse ich es sein. Wenn sich allerdings jemand findet, der Freude an einer solchen Sache hat, unterstütze ich diese Person gerne mit den notwendigen Daten.

Bildquelle: Harald A. Weissen
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Diese vier Fragen werden regelmäßig von Leuten aus der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Probleme in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen in Ihrer Bucharbeits-Umgebung bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen.

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