Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern oder im Bereich Publishing?
Mein Name ist Melissa Ratsch und ich veröffentliche seit 2017 im Selbstverlag Bücher im Genre Romantic- und Urban-Fantasy. Mittlerweile sind hier über 30 Bücher zusammengekommen. Außerdem bin ich seit 2021 als Schatzmeisterin Vorstandsmitglied im Selfpublisher-Verband e.V.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?
Da ich noch einen sogenannten »Brotjob« ausführe, ist mein typischer Arbeitsalltag zweigeteilt: Acht Stunden lang gehe ich meiner Angestelltentätigkeit nach und ab späten Nachmittag widme ich mich dann allen Aufgaben, die das Autor*innen-Leben bereithält. Natürlich viel Schreiben, aber auch Recherche, Social-Media pflegen und Marketingaktionen planen, Lektorate einarbeiten und natürlich die Verbandsarbeit.
Wie verändert sich Ihre Arbeit (z.B. durch die fortschreitende Digitalisierung)?
Die Digitalisierung hat hier für mich, zumindest in den letzten Jahren, nicht viel verändert. Ich habe schon immer am Laptop geschrieben und hatte auch von Anfang an eine Website und auch einen Social-Media-Kanal. Was allerdings in letzter Zeit hinzugekommen ist, sind KI-gestützte Prozesse – zum Beispiel die Hilfe oder Inspiration von Chat-Programmen beim Schreiben von Klappentexten oder Werbetexten. Da hat mit die fortschreitende Digitalisierung tatsächlich schon sehr geholfen.
Welche Erfolge konnten Sie in letzter Zeit feiern?
Der letzte Erfolg beziehungsweise das letzte Highlight ist noch immer die Leipziger Buchmesse, auf der ich auch eine kurze Lesung halten durfte. Zudem waren die Begegnungen mit meinen Leserinnen und Lesern, aber auch Kolleg*innen aus der Buchbranche einfach wundervoll und sehr inspirierend. In jüngster Vergangenheit habe ich den letzten Band einer Reihe geschrieben (Release erst in 2025) und das ist ein ganz persönlicher Erfolg für mich, weil es immer etwas Besonderes für mich ist, eine Buchreihe zu beenden.
Wo hakt es? Was ist eine Herausforderung, für die Sie eine Lösung suchen?
Eine ständige Herausforderung ist das Generieren von Sichtbarkeit. Neue Leserinnen und Leser zu finden, sie auf meine Bücher aufmerksam zu machen und mehr Bekanntheit zu generieren. Sollte ich hier den Königsweg finden, wäre sich sehr glücklich – glaube aber, dass es »den einen Weg« hier leider nicht gibt.
Wer sollte Sie ggf. kontaktieren? Welche Art von Kontakten wäre hilfreich?
Filmproduzenten mit Kontakten zu Netflix sind bei mir immer willkommen. Aber nein, Scherz beiseite, ich suche und freue mich immer über Kontakte zu anderen Autor*innen aus meinem Genre. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir mehr miteinander erreichen können und ich freue mich immer über gemeinsame Aktionen.
Wo finden wir Sie im Internet?
Das erste Ziel ist meine Website (www.melissa-ratsch.de), außerdem bin ich sehr aktiv auf Instagram (Nutzername: melissa.ratsch). Facebook und TikTok benutze ich zwar auch, vernachlässige beides aber sträflich (es fehlt leider die Zeit).
Wen sollten wir auch mal fragen? Wer macht Zukunftsweisendes im Publishing?
Eine besonders sympathische Autorin aus meinem Genre ist B.E. Pfeiffer. Ich ziehe den Hut vor ihrem Unternehmerinnengeist und der Stringenz, mit der sie ihre Bücher veröffentlicht und ihre Fans begeistert.
Die Abschlussfrage darf natürlich nicht fehlen: Welches Buch hat Sie zuletzt beeindruckt?
Da muss ich leider gestehen, dass ich nur noch selten selbst Bücher lese. Oft fange ich beim Lesen im Kopf an zu lektorieren und dann ist es wieder Arbeit als Freizeitvergnügen. Dafür lese ich sehr gerne Webtoons auf Englisch und schaue viele Filme – hier hat mich letztes »Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick« auf Netflix gefesselt.
Foto (c) Pablo Oellers